Die Schweizer Wälder kommen dank des Klimawandels deutlich zu schaden. Das ist einem Bericht zur Wald-Dauerbeobachtung zu entnehmen.
Schweizer Wald
Die Versauerung der Böden und die Trockenheit setzen dem Schweizer Wald gemäss einer Untersuchung zu. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Klimawandel setzt den Schweizer Wäldern stark zu.
  • Ein Bericht zur Wald-Dauerbeobachtung zeigt dazu die Gefahren auf.

Der Klimawandel hat unübersehbare Auswirkungen auf die Gesundheit des Schweizer Waldes. Das zeigt ein Bericht zur Wald-Dauerbeobachtung im Auftrag von acht Kantonen. Der Stickstoff, die Versauerung der Böden und die Trockenheit setzen den Wäldern zu.

Zudem macht ein Pilz der Esche zu schaffen, wie aus einem Bericht des Instituts für Angewandte Pflanzenbiologie (IAP) hervorgeht. Das Institut beobachtet seit 38 Jahren die Gesundheit des Waldes.

Es verfasste den Bericht im Auftrag der Kantone AG, BL, BS, BE, GR, SO, TG, ZH. Auch die Umweltfachstellen der Zentralschweiz half mit sowie auch mit Unterstützung des Bundesamt für Umwelt (Bafu). Das Institut untersuchte in der Vierjahresperiode 2017-2021 auf 190 Beobachtungsflächen die Gesundheit der Wälder. Die Kantone Aargau und Solothurn informierten am Montag über den neuen Bericht.

Hohe Stickstoffeinträge führen gemäss Bericht zu einem Mangel an anderen Nährstoffen. Dadurch kommt es zu einer Schwächung bei den untersuchten Baumarten Buchen, Fichten und Eichen. Die Anfälligkeit gegenüber Parasiten sowie Auswirkungen des Klimawandels wie Trockenheit und Sturm steige und das Baumwachstum werde gehemmt.

Weniger Nähstoffe und Wassermangel

Die Vielfalt und Menge von Mykorrhiza-Pilzen würden abnehmen. Daher könnten die Bäume weniger gut Nährstoffe und Wasser aufnehmen. Für einen nachhaltig gesunden Wald müssen laut Bericht die Stickstoffeinträge aus Landwirtschaft (Viehhaltung), Industrie und Verkehr weiter reduziert werden.

Der heisse und trockene Sommer 2018 habe bei Buchen und Fichten deutlich mehr Schäden hinterlassen als der trockene Sommer 2003. Grund dafür sei wahrscheinlich das frühere Einsetzen der Trockenheit im Frühjahr 2018. Und die Häufung von trockenen Jahren seit 2015, die eine Erholung verunmöglicht hätten, heisst es im Bericht.

Stark geschwächte Buchen könnten sich auch nach dem feuchten Sommer 2021 nicht mehr vollständig erholen und würden vorzeitig absterben. Der Klimawandel stelle Waldeigentümerschaft, Waldfachleute und die Fachstellen in der Verwaltung vor grosse wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen.

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