Sanierung des Weissenstein-Bahntunnnels kann starten
Der 3,7 Kilometer lange Weissensteintunnel auf der Bahnlinie Solothurn–Moutier kann saniert werden. BLS will im Frühjahr 2024 mit Sanierungsarbeiten beginnen.

Mit dem Entscheid des Bundesgerichts habe man grünes Licht erhalten, die bis ins Jahr 2025 dauernde Sanierung des einspurigen Tunnels in Angriff zu nehmen, teilte die BLS am Mittwoch, 3. Mai 2023, mit.
Die BLS schrieb in einer Medienmitteilung jedoch unkorrekt davon, das Bundesgericht habe «die hängigen Beschwerden abgewiesen».
Auftrag zugleich an Porr und Fretus erteilt
Die Lausanner Richter sind vielmehr nicht auf die zwei Beschwerden eingetreten. In der Konsequenz bestätigte das Bundesgericht das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts.
Dieses hatte im Jahr 2021 eine Beschwerde des unterlegenen Konsortiums um die österreichische Porr-Gruppe und die Aargauer Tunnelsanierungsfirma Fretus gutgeheissen.
Das Bundesverwaltungsgericht erteilte den Auftrag zugleich an Porr und Fretus. Denn dieses Konsortium habe nach Implenia das günstigste Angebot eingereicht, noch vor demjenigen des Berner Baukonzerns Marti, hiess es.
Dieser Baukonzern war ebenfalls unterlegen und hatte eine eigene Beschwerde eingereicht.
Vorgabe der Auftragsausschreibung wurde verletzt
Die BLS habe den Auftrag fälschlicherweise an den Zürcher Baukonzern Implenia vergeben, entschied das Bundesverwaltungsgericht.
Es kam zum Schluss, dass Implenia insgesamt 35,69 Prozent der Leistungen an Subunternehmen vergeben habe.
Damit sei eine Vorgabe der Auftragsausschreibung verletzt worden, wonach höchstens 35 Prozent der Leistungen weitervergeben werden dürften.
Tunnelsperrung soll für Sanierung genutzt werden
Während den Sanierungsarbeiten wird der einspurige Weissensteintunnel komplett gesperrt.
Die Tunnelsperrung will BLS nutzen, um die Strecke zwischen Solothurn und Moutier zu sanieren.
Insgesamt investiert die BLS rund 150 Millionen Franken in die Sanierungsarbeiten. Davon sind rund 85 Millionen für die Tunnelsanierung vorgesehen.
Der Rechtsstreit um die Arbeitsvergabe führte zu einer mehrjährigen Verzögerung.