Städtebauliche Entwicklung in Schwyz

Die Strehlgasse liegt im historischen Ortskern von Schwyz und verbindet den Hauptplatz mit dem Sonnenplätzli.

Aufgrund der Strassenverhältnisse und der Verkehrsführung lässt sich das Erscheinungsbild der Strehlgasse in einen östlichen und westlichen Abschnitt gliedern.

Auf dem westlichen Abschnitt Hauptplatz bis Abzweigung Schützenstrasse sind die Platzverhältnisse vergleichsweise grosszügig und es besteht eine Verkehrsführung im Gegenverkehr.

Dagegen sind die Platzverhältnisse auf dem östlichen Abschnitt Abzweigung Schützenstrasse bis Sonnenplätzli sehr schmal und die Strasse besitzt einen ausgeprägten Gassencharakter.

Auf dem Abschnitt Ost wird der motorisierte Verkehr ausserdem im Einbahnsystem geführt.

Als Planungsinstrument für künftige Projekte hat die Gemeinde Schwyz in Zusammenarbeit mit Kanton und Bezirk für den Ortskern Schwyz ein sogenanntes Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) ausgearbeitet.

Darin sind die wesentlichen Grundsätze zur Materialisierung, Oberflächengestaltung und den betrieblichen Ansprüchen festgehalten.

Aus dem Gesamtverkehrskonzept geht zudem der Handlungsgrundsatz hervor, dass an der heutigen Verkehrsführung an der Strehlgasse festgehalten wird.

Auf dem westlichen Abschnitt, Strehlgasse 4 bis Mythenforum, wird der Strassenraum beidseitig durch ein Trottoir abgeschlossen.

Zur Stärkung des siedlungsorientierten Strassencharakters wird die Fahrbahnbreite punktuell angepasst.

Das Projekt sieht vor, die gesamten Trottoirflächen mit einer einheitlichen und hochwertigen Guber-Natursteinpflästerung zu materialisieren.

Im Sinne einer harmonischen Gesamtgestaltung schliesst der Planungsperimeter auch die angrenzenden Grundstückflächen bis zur Hausfassade ein.

Der Knotenbereich Strehlgasse/Schützenstrasse wird auf die betrieblich notwendige Fläche reduziert.

Die freigespielte Fläche neben der Tiefgarageneinfahrt Mythenforum wird mit einem einheimischen Hochstammbaum aufgewertet.

Dieser dient als willkommener Schattenspender in der wärmeren Jahreszeit.

Auf dem östlichen Abschnitt setzt sich der Strassenquerschnitt aus einer Fahrbahn und einem Trottoir zusammen.

Die Breite des Trottoirs beträgt stellenweise nur 70 Zentimeter. Die ungenügende Trottoirbreite führt dazu, dass insbesondere Passanten mit besonderen Schutzbedürfnissen auf die Fahrbahn ausweichen müssen.

Da ebenfalls die Fahrbahnbreite an diversen Stellen ungenügend ist, lassen die örtlichen Verhältnisse keinen Handlungsspielraum zur Behebung dieser Mängel zu.

Um den verschiedenen Ansprüchen besser Rechnung zu tragen, wird eine Neukonzipierung der Strassenraumgestaltung verfolgt.

Die gesamte Verkehrsfläche wird mit einer langlebigen und robusten Natursteinpflästerung analog des Hauptplatzes, materialisiert.

Die Strassenentwässerung erfolgt über eine geschliffene Mittelrinne aus Naturstein.

Das Projekt befasst sich mit diversen weiteren Themen. So ist der Umbau der Bushaltestelle an der Strehlgasse nach den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetz geplant.

Die Haltestelle wird barrierefrei ausgebaut und neu beim Grosshus positioniert. Ebenfalls werden diverse Werkleitungen im Strassenkörper saniert und das Trennsystem an der Strehlgasse vervollständigt.

Die Strehlgasse ist in die bestehende Tempo-30-Zone integriert, die im Jahr 2020 grossräumig im Zentrum von Schwyz eingeführt wurde und sich gut etabliert hat.

Um die neue Strassenraumgestaltung auf dem östlichen Strassenabschnitt ohne bauliche Trennung zwischen dem rollenden und Fussgängerverkehr zu unterstreichen und die Lesbarkeit zu verbessern, ist eine Anpassung des Geschwindigkeitsregimes vorgesehen.

Gestützt auf das Fachgutachten ist die Einführung einer Begegnungszone (Tempo-20) geplant, da dieses Temporegime eine positive Wirkung auf den Fussgängerschutz hat und das Miteinander zwischen Fussgänger und dem motorisierten Verkehr fördert.

Im Unterschied zu einer Tempo-30-Zone sind die Fussgänger in einer Begegnungszone vortrittsberechtigt.

Das Baugesuch, zusammen mit dem Lärmsanierungsprojekt sowie der verfügungspflichtigen Verkehrsanordnung für die Einführung der Begegnungszone, liegt auf der Bauverwaltung der Gemeinde Schwyz öffentlich auf.

Der Baustart Anfang 2024 setzt voraus, dass sämtliche Bewilligungsverfahren rechtskräftig sind. Die Gesamtbaukosten sind auf rund zwei Millionen Franken veranschlagt.

Der Bund würdigt das Projekt zur Aufwertung des Strassenraums und beteiligt sich im Rahmen des Agglomerationsprogramms voraussichtlich mit rund 0,3 Millionen Franken.