Sanierung der Urmibergstrasse in Schwyz steht bevor
Am 9. Mai 2022 beginnt die Sanierung der Urmibergstrasse in der Gemeinde Schwyz. Es ist mit einer Bauzeit von zwei Jahren zu rechnen.

Die Urmibergstrasse in Seewen besitzt den Charakter einer Güterstrasse und erschliesst diverse Landwirtschaftsbetriebe und Heimwesen ausserhalb der Bauzone. Der in steiler Hanglage liegenden Urmibergstrasse kommt ausserdem eine wichtige Funktion als Verkehrsweg für die Pflege und den Unterhalt eines weitläufigen Waldareals zu.
Erster grosser Unterhalt seit Jahrzehnten
Nach jahrzehntelanger Nutzung ohne grössere Unterhaltsarbeiten, befindet sich die teilweise über hundertjährige Wegsubstanz in einem stark schadhaften Zustand. Neben weitläufigen Belagsschäden ist die Strasse im steilen Gelände auf diversen Abschnitten ungenügend gesichert, so dass erhebliche Setzungsschäden vorhanden sind. Bei zu starker Beanspruchung des Randbereichs besteht die Gefahr, dass die Strasse abbricht.
Zur Sicherstellung der Betriebstauglichkeit sind umfassende Erhaltungsmassnahmen dringend notwendig. Der rund 2,7 Kilometer lange Sanierungsperimeter erstreckt sich ab der Seewern bis oberhalb Ebnet. Um den instabilen Strassenkörper dauerhaft zu sichern ist der Neubau von Stützmauern auf einer Länge von rund 400 Metern notwendig. Ebenfalls sind bestehende Mauer zu sanieren.
Weiter sehen die Sanierungsmassnahmen die Verstärkung des ungenügenden Strassenaufbaus und den vollflächigen Belagsersatz vor. Im oberen Bereich wird die Fahrbahn in Beton ausgeführt. Auf der übrigen Sanierungsstrecke ist ein konventioneller Schwarzbelag geplant.
Die hohe Steifigkeit des Betons verbessert die Stabilität der talseitigen Strassenränder. Auf kritischen Abschnitten wird die Strassenentwässerung mit neuen Leitungen ergänzt, um so die Langlebigkeit der Bausubstanz gezielt zu verbessern und den Unterhaltsaufwand zu minimieren. Auch beinhaltet das Sanierungsprojekt den Abtrag von Felspartien, die das Lichtraumprofil der Strasse beeinträchtigen.
Neue Ausweichstellen verbessern die Sicherheit
Durch die Sanierung werden die Grundsätze der Strassencharakteristik nicht verändert. Um dem Anspruch einer zeitgerechten Sanierung gerecht zu werden, sieht das Projekt punktuelle Anpassungsmassnahmen vor. Aktuell sind auf längeren und teilweise sehr unübersichtlichen Abschnitten keine Ausweichstellen vorhanden.
Um dieses sicherheitsrelevante Defizit zu entschärfen, sind rund 10 neue Ausweichstellen vorgesehen. Ebenfalls werden punktuelle Massnahmen getroffen, um die Befahrbarkeit der kritischen Engstellen gezielt und nachhaltig zu verbessern.
Synergien werden genutzt
Die Abwasserentsorgung diverser Liegenschaften entlang der Urmibergstrasse entspricht nicht mehr den heutigen Vorgaben. Um von den Synergien der Strassensanierung zu profitieren, haben sich die Grundeigentümer zusammengeschlossen. Das Abwasserprojekt sieht den Bau einer rund 1,1 Kilometer langen Schmutzwasserleitung vor. Ebenfalls hat das Elektrizitätswerk Schwyz (ebs) entschieden, sich der Bautätigkeit anzuschliessen, um die elektrischen Freileitungen durch erdverlegte Rohranlagen zu ersetzen.
Nach intensiver Planung konnte Ende 2021 das Baugesuch eingereicht werden. Zwischenzeitlich liegt die rechtskräftige Baubewilligung vor und die ausführende Baufirma ist bestimmt. Damit sind sämtliche Voraussetzungen geschaffen, die Bauarbeiten am 9. Mai 2022 zu starten. Die Sanierung wird knapp 2 Jahre in Anspruch nehmen. Bei planmässigem Verlauf ist das Projekt bis Ende 2023 abgeschlossen.
Erhebliche Verkehrseinschränkungen
Die als Stichstrasse konzipierte Urmibergstrasse ist nur einseitig via Unterseewen erschlossen. Das löst, in Kombination mit der steilen Hanglage und den engen Platzverhältnissen, einschneidende Verkehrseinschränkungen für die Anstösser und Bewirtschafter während der Bauzeit aus. Der Unternehmer ist bestrebt, diese durch einen ausgereiften und effizienten Bauablauf soweit als möglich zu minimieren.
Dennoch sind in Abhängigkeit der Bauphasen Sperrungen unabdingbar. Um die Anstösser bestmöglich auf die anspruchsvolle Baustellensituation vorzubereiten, wurde das Projektumfeld frühzeitig in den Planungsprozess einbezogen. Über geeignete Kommunikationskanäle werden die Anstösser zudem fortlaufend über die Baustellensituation informiert.
Die Bauarbeiten machen auch eine Sperrung der Bikerouten auf der Urmibergstrasse notwendig. Die Bikerouten werden via Lauerz-Bergstrasse grossräumig umgeleitet, soweit dies mit der Baustellenplanung an der Bergstrasse in Lauerz möglich ist. Mit wenigen Ausnahmen bleibt die Baustelle für die Wanderer mit entsprechender Vorsicht passierbar.
Beiträge von Bund, Kanton und Bezirk
Die Gesamtsanierungskosten belaufen sich auf rund 2,8 Millionen Franken. Rund die Hälfte dieser Kosten entfallen auf den Neubau und die Sanierung von Stützmauern. Aufgrund der Bedeutung für die Forst- und Landwirtschaft haben Bund, Kanton und Bezirk Subventionen im Umfang von knapp einer Million Franken zugesichert. Weitere Informationen sind auf der Webseite der Gemeinde Schwyz zu finden.