

Keine Kantonsgelder für Schwyzer Kulturstätten

Die Schwyzer Kulturförderung bleibt projektbezogen, weiterhin finanziert durch den Lotteriefonds. Kein Thema ist eine finanzielle Förderung der Infrastruktur, wie zum Beispiel Investitionen- und Betriebskostenbeiträge von kulturellen Einrichtungen. Das forderte ein Postulat, das der Kantonsrat mit 56 zu 27 Stimmen nicht erheblich erklärt hat.
Wie der Regierungsrat sieht auch das Parlament keinen Handlungsbedarf, von der bisherigen strategischen Ausrichtung der Kulturförderung abzuweichen. Im Kanton gebe es bereits eine reichhaltige Kulturszene. Das dezentrale Kulturleben passe zum Kanton Schwyz, sagte ein FDP-Sprecher. Ein Kulturzentrum mit Zentrumsfunktion brauche es nicht.
Gefragt seien vielmehr Veranstaltungs- und Kulturräume vor Ort, die den Bedürfnissen der Vereine und Kulturschaffenden entsprechen, hiess es weiter in der Debatte. Für diese Lösungen vor Ort seien die Gemeinden und Bezirke in der Pflicht, sagten Redner von Mitte, FDP und SVP.
Im Rahmen der Kulturförderung auch Infrastrukturkosten zu übernehmen, wie es das Postulat verlange, berge die Gefahr einer Verzettelung der finanziellen Mittel, erklärte Regierungsrat Michael Stähli (Mitte). Und ein Sprecher der SVP warnte vor ausufernden Kulturausgaben.
Das überparteiliche Postulat begründete eine Neuausrichtung der Kulturförderung mit den im interkantonalen Vergleich sehr tief liegenden Kulturausgaben der öffentlichen Hand. Dabei sei der wirtschaftliche Aspekt nicht zu vernachlässigen. Kulturförderung sei auch Wirtschaftsförderung.
Es müsse im Interesse des Kantons sein, das kulturelle Angebot zu verbessern und langfristig zu sichern. «Uns geht es vor allem darum, dass die Regierung sich der Thematik annimmt», sagte ein SP-Kantonsrat, der zu den Postulanten gehörte. Doch der Vorstoss blieb ohne Chance.
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