Der 16-jährige Lars Oberholzer spielt im U-16 Nachwuchsteam des FC Rapperswil-Jona. Im Interview spricht er über seinen Alltag, sein Vorbild und seine Träume.
Lars Oberholzer
Lars Oberholzer im Trikot des FC Rapperswil Jona. - zVg
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Nau.ch: Lars, quasi seit du denken kannst, spielst du Fussball. Wie kam es dazu?

Lars Oberholzer: «Fussball gehörte schon immer zu meinem Leben. Mein Vater hat früher aktiv gespielt und auch mein älterer Bruder Janik spielte bereits bei den Junioren des FC Einsiedeln. So habe ich auch immer mit ihm im Garten Fussball gespielt und durfte dann, obwohl ich eigentlich noch zu jung war, bei den FCE-Junioren einsteigen. Damals spielte ich noch gegen drei Jahre ältere Gegner, aber es hat mir immer sehr viel Spass gemacht. Für mich war damals schon klar, dass ich es irgendwann einmal an einen Leistungsstützpunkt wie Rapperswil-Jona schaffen will. Zu meiner grossen Freude habe ich dieses erste Ziel bereits erreicht.»

Nau.ch: Wie ist das für dich, auf einem höheren Leistungslevel Fussball zu spielen?

Lars Oberholzer: «In erster Linie ist es vor allem aufwendig. Man hat kaum Zeit für Freunde oder Freizeit. Für mich ist aber die Möglichkeit, mich stetig zu verbessern und gute Spiele zu zeigen, eine grosse Motivation beim Fussball zu bleiben. Schliesslich will ich mir die Chance offenhalten, von Rapperswil vielleicht wieder zu einem grösseren Stützpunkt wie zu den Grasshoppers Zürich (GC) zu wechseln. Schlussendlich spielt aber auch der Spass eine grosse Rolle. Hätte ich keinen Spass daran, würde ich das alles nicht auf mich nehmen.»

Lars Rappi
Lars Oberholzer im Trikot des FC Rapperswil-Jona. - zVg

Nau.ch: Du warst bereits einmal für längere Zeit bei GC auf dem Campus, nun wieder bei Rapperswil, wie gehst du mit diesen Wechseln um?

Lars Oberholzer: «Klar ist es nicht das beste Gefühl, wenn man quasi ‹zurückversetzt› wird. Trotzdem muss man immer versuchen, sein Bestes zu geben, damit man vielleicht wieder an den grösseren Stützpunkt zurückkehren kann.»

Nau.ch: Gerade im Leistungssport ist der Konkurrenzdruck zwischen Teamkameraden oder von aussen manchmal gross. Wie gehst du damit um?

Lars Oberholzer: «Ich versuche eigentlich immer, jeden Teamkollegen nicht als Konkurrenten, sondern eben als Kollegen anzusehen. In Rapperswil haben wir dadurch einen sehr guten Teamzusammenhalt und arbeiten sehr viel mit- statt gegeneinander. Bei GC war der Leistungsdruck schon grösser. Wir waren zwar ein Team, aber im Team selbst war der Konkurrenzkampf um einiges höher.»

Lars Rappi
Lars Oberholzer (Nr. 5) im Kreise seiner Teamkollegen. - zVg

Nau.ch: Mit der Corona-Pandemie hat sich unser aller Leben verändert. Wie wirkt sich dies auf dein Trainingsalltag aus?

Lars Oberholzer: «Wir haben vom FC Rapperswil-Jona Trainingspläne bekommen. Daneben gehe ich regelmässig laufen und mache meine Kraftübungen im Keller im Haus meiner Eltern. Manchmal gehe ich, mit einem Mindestabstand natürlich, mit zwei Freunden Fussball spielen. Dann machen wir Sprintübungen oder Abschlusstraining.

Nau.ch: Neben dem Fussball machst du inzwischen eine Lehre als medizinischer Praxisassistent in Einsiedeln. Wie bringst du das alles unter einen Hut?

Lars Oberholzer: «Bei der Arbeit darf ich eigentlich immer eine Stunde früher gehen, um ins Training zu fahren. Dies ist in der Schule anders. Da darf ich eigentlich nie früher gehen, womit es immer wieder knapp wird mit Training. Mit zwei freien Tagen in der Woche lässt sich der Schulstoff aber gut managen.»

Lars Oberholzer (3.v.l) nach einem Tor der Grasshoppers Zürich. - zVg

Nau.ch: Zurück zum Spiel auf dem Feld. Welche ist deine Lieblingsposition und warum?

Lars Oberholzer: «Ich spiele am liebsten auf dem linken oder rechten Flügel, wo ich meine Schnelligkeit am besten ausspielen kann. Manchmal werde ich aber auch als rechter Aussenverteidiger eingesetzt. Dort fehlt mir allerdings manchmal das offensive Element.»

Nau.ch: Wie sieht es mit Vorbildern auf dem Fussballplatz aus?

Lars Oberholzer: «Spezifisch eifere ich eigentlich niemandem nach. Aber wenn ich mir jemanden aussuchen müsste, dann wäre es Lionel Messi. Seine Spielintelligenz, Schnelligkeit und technischen Fähigkeiten faszinieren mich sehr.»

Nau.ch: Zum Abschluss: welche Ziele hast du dir für deine Zukunft gesetzt?

Lars Oberholzer: «Mein Ziel ist es, Fussballprofi zu werden. Ob das bei GC oder einem anderen Verein passiert, spielt für mich keine Rolle. Beruflich will ich nach der Lehre eine Weiterbildung zum Fitnessberater machen. Dank meiner jetzigen Lehre würde das nur ein Jahr in Anspruch nehmen.»

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