Martin Haller: «Ich würde den Bärenpark bei uns begrüssen»

Nau.ch: Was halten Sie von den Plänen eines Bärenparks im Dorfwald Schwarzenburg?

Haller: Wie unser Gemeinderat stehe ich den Plänen grundsätzlich positiv gegenüber. Der Bärenpark ist ein Leuchtturm-Projekt. Es bringt Schwarzenburg und die Gantrischregion ins Gespräch. Die Erweiterung des Parks würde zudem Arbeitsplätze schaffen und sicher auch ein paar Touristen mehr in unseren Naturpark Gantrisch bringen - wobei ich deren Zahl nicht überschätzen würde. Schliesslich entsteht hier kein Tierpark im klassischen Sinn.

Nau.ch: Hat die Gemeinde Schwarzenburg überhaupt viel zu sagen in dieser Frage?

Haller: Nein nicht wirklich. Wichtig ist der Wille der Waldbesitzer. Diese haben nach meinem Wissen am letzten Samstag einem möglichen Verkauf zugestimmt. Das überrascht mich nicht, denn Waldbesitz ist aktuell oft ein defizitäres Geschäft. Das Bärenpark-Projekt ist spendenfinanziert, die Gemeinde zahlt nichts und hat daher auch wenig Einflussmöglichkeiten.

Nau.ch: Am gut besuchten Info-Abend letzten Freitag gab es auch kritische Stimmen. Können Sie Menschen verstehen, die den Dorfwald in der jetzigen Form erhalten wollen.

Haller: Ich habe durchaus Verständnis für solche Anliegen. Einige Kritiker am Samstag gingen allerdings auch von falschen Vorstellungen aus, wie zum Beispiel, dass der gesamte Dorfwald eingezäunt werden müsste. Fakt ist: Der Bärenpark würde genau 2% des Dorfwalds oberhalb von Schwarzenburg betreffen.

Nau.ch: Aktuell verbleiben mit dem Dorfwald Schwarzenburg und dem Gurnigelbad noch zwei Standorte im Rennen. Wie sehen Sie die Ausgangslage?

Haller: Als Schwarzenburger würde ich natürlich den Dorfwald bevorzugen. Das Gurnigelbad mit Arma Suisse Präsenz, dem Restaurant und weniger Zivilisation geniesst sicherlich ein paar Vorteile. Am Schluss entscheidet aber der Kanton. Auch wenn er sich für das Gurnigelbad entscheidet, freue ich mich, wenn unser Naturpark als solches um eine sinnvolle Attraktion reicher wird.