Das Geld soll zurück in den Kanton Schwyz
Ein parteiübergreifendes Komitee hat am Freitag über den Kompromissvorschlag des Kantonsrats zur Vorlage «Geld zurück in den Kanton Schwyz» informiert.

Nachdem die Grünliberalen ihre Initiative «Geld zurück in den Kanton Schwyz» im letzten Sommer zurückgezogen haben, kommt am 29. November 2020 der Gegenvorschlag des Kantonsrats zur Abstimmung. Ein parteiübergreifendes Komitee aus Vertretern von GLP, CVP, FDP und SP informierte am Freitag über diesen breit abgestützten Kompromissvorschlag.
Energieförderprogramm soll wieder aktiviert werden
Abgestimmt wird über eine Anpassung des kantonalen Energiegesetzes aus dem Jahr 2009. Dieses verlangt, dass der Kanton Massnahmen zur «sparsamen und rationellen Energienutzung sowie zur Nutzung erneuerbarer Energie und Abwärme» fördert. Da der entsprechende Verpflichtungskredit schon nach kurzer Zeit aufgebraucht war, ist das kantonale Förderprogramm seit Jahren blockiert. Das soll sich nun ändern.
Bei Annahme des Gegenvorschlags würden vom Kanton Schwyz jährlich bis zu 2,5 Mio. Franken in ein Förderprogramm investiert, mit dem insbesondere energetische Sanierungsmassnahmen an Gebäuden unterstützt werden. Diese Förderung ist zeitlich beschränkt: Nach jeweils 4 Jahren entscheidet der Kantonsrat, ob und wie das Programm weitergeführt werden soll.
Sauerstoff für die Wirtschaft im Kanton Schwyz
Mit dem Neustart eines kantonalen Förderprogramms fliessen jedes Jahr bis zu 5 Mio. Franken aus der ohnehin auf fossile Treibstoffe erhobenen CO2-Abgabe von Bern zurück in den Kanton Schwyz. Das sei reiner Sauerstoff für die Schwyzer Energie- und Baubranche, denn jeder Förderfranken löst vier- bis zehn-fache Zusatzinvestitionen aus.
Gerade jetzt, wo die Schwyzer Wirtschaft coronabedingt stark unter Druck stehe, seien diese Gelder hochwillkommen. Daher erhält der Gegenvorschlag auch Unterstützung durch den Kantonal Schwyzerischen Gewerbeverband (KSGV).
Investitionen in die Zukunft
Der Kanton Schwyz hat im Bereich der erneuerbaren Energien einen erheblichen Nachholbedarf. So liegt beispielsweise die Sanierungsquote von Altbauten bei – auch im schweizweiten Vergleich – nur sehr geringen 0,4 %. Mit diesem Tempo würde es 250 Jahre gehen, bis alle Altbauten im Kanton energetisch saniert sind. So lange kann der Kanton Schwyz nicht warten.
Für das Komitee sei es an der Zeit, dass die Gebäude- und Energieinfrastruktur verbessert wird. Die jährlich bereit gestellten 2,5 Mio. Franken sind nach Meinung des Komitees gut in die Zukunft, auch in die unserer Enkel, investiert.