Andy Kessler röstet und verkauft in der «Kaffee Rösterei Kessler» seinen eigenen Kaffee. Damit geht der Siebner seiner ganz grossen Leidenschaft nach.
Kaffee Kessler
Andy Kessler neben den Kaffeemaschinen, die er neu auch in seinem Laden verkauft. - Nau/Oliver Borner
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Die Schweiz ist ein Land voller Kaffee-Liebhaberinnen und -Liebhaber. Aktuellen Zahlen zufolge trinken Schweizerinnen und Schweizer im Schnitt 2,9 Tassen Kaffee am Tag. Damit liegt die Schweiz im weltweiten Kaffeekonsum-Vergleich hinter Deutschland und Norwegen auf Platz drei.

Einer dieser zahlreichen Kaffee-Fans ist Andy Kessler. Seit zwei Jahren röstet er in seiner Mikrorösterei in Siebnen seinen eigenen Kaffee und verkauft ihn in seinem Laden Kafisack. Für ihn ist klar, warum viele den schwarzen Trunk so schätzen. «Für viele wirkt er belebend und löst dadurch ein gutes Gefühl aus», sagt er.

Kaffeebar
Die Kaffeebar lädt zum Verweilen ein. - Nau/Oliver Borner

Allerdings stellt Kessler immer wieder fest, dass die qualitativen Unterschiede des Schweizer Lieblingsgetränks sehr gross sind. «Es gibt in der Schweiz zu viel nicht schmackhaften Kaffee in gekapselter Form, aber auch als Bohnen», sagt er. In vielen Fällen würde der Kaffee einfach nur bitter schmecken und kaum eine Nuance oder einen guten Nachgeschmack hinterlassen.

Qualität als Quelle der Idee

Diesen Umstand brachte den gebürtigen Siebner dazu, selbst Spezialitäten-Kaffee zu rösten und zu verkaufen. «Mir war guter Kaffee schon immer ein grosses Anliegen. Bei einem Aufenthalt und der Besichtigung einer Kaffeefarm auf Hawaii kam mir die Idee, meinen eigenen Kaffee zu produzieren».

Zurück in der Schweiz belegte er einen Röstkurs und fing kurz darauf an, seine ersten Bohnen zu rösten. «Es dauerte einige Zeit, bis ich ein Röstmuster hatte, mit dem ich zufrieden war», sagt er. Seine Bohnen verkaufte der Tüftler dann zunächst online, im Herbst 2019 kam ein eigenes Ladenlokal mit Kaffeebar dazu.

Zubehör Kaffee
Neben Kaffee bietet der Laden auch eine Auswahl an Zubehör an. - Nau/Oliver Borner

Seither ist zu den Bohnen ein ganzes Sortiment an Kaffeezubehör hinzugekommen, auch Kolben-Kaffeemaschinen sind mittlerweile bei Kessler erhältlich. Besonders beliebt sind dabei Espresso- oder Filterkaffeekannen, was für den Experten ein gutes Zeichen ist. «Das zeigt mir, dass die Menschen mittlerweile auch Wert auf guten Kaffee legen».

Diese Wertschätzung will Kessler seinen Kundinnen und Kunden bei einem Besuch in seinem Laden auch mitgeben. «Ich will den Menschen zeigen, dass Kaffeetrinken Freude macht und dass es ganz einfach ist, guten Kaffee zu trinken.» Dabei soll vor allem der Genuss im Vordergrund stehen.

Beim Kaffee kreativ bleiben

Dafür bleibt der Kaffee-Liebhaber experimentierfreudig. «Ich versuche stets, Neues auszuprobieren, um auch andere Geschmacksrichtungen zu entdecken», so Kessler. Im Moment bietet er neben den drei Basissorten Espresso, Café Crème und Malabar (würzig) auch eine süsse Limited Edition an. Alle Bohnen stammen dabei aus kontrolliertem Anbau, welcher ohne Pestizide auskommt.

Bei den drei oder vier Kaffeesorten soll es in absehbarer Zeit auch bleiben. «Klar will ich künftig, dass auch mal eine neue Sorte dazukommt, aber nicht auf Biegen und Brechen», sagt Kessler. Qualität brauche nun mal Zeit und die nimmt er sich für seinen Kaffee sehr gerne.

Kaffee Kessler
In einem Nebenzimmer röstet Andy bis zu 25 Kilo Bohnen am Tag. - Nau/Oliver Borner

So will er in naher Zukunft zunächst die Röstmenge der Basissorten vergrössern. Da er momentan nur über eine Röstmaschine verfügt, beschränkt sich diese auf etwa 20-25 Kilogramm pro Woche. «Das ist zwar nicht schlecht, bei steigender Nachfrage werde ich aber nicht um eine zweite oder grössere Röstmaschine herumkommen.»

Ob mit der Vergrösserung der Rösterei auch eine Expansion des Ladens hinzukommt, will Kessler noch nicht nachdenken. Sicher ist, dass er weiterhin mit grossem Tatendrang seiner Leidenschaft nachgehen will. «Am wichtigsten bleibt für mich aber, den Menschen weiterhin die Freude am Kaffee weiterzugeben und zu fördern», sagt er.

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