Dank einem weiteren Auswärtssieg in der Finalserie dürfen die Limmattaler bereits am 19. März 2022 um den Final-Sieg gegen Pfannenstiel-Egg spielen.
Die Nr. 74 des Unihockey Limmattal: Andris Ladner - Urdorf
Die Nr. 74 des Unihockey Limmattal: Andris Ladner - Urdorf - Rolf Gabriel
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Die rekordverdächtige Kulisse von grosszügig aufgerundeten 400 Zuschauern verwandelte die Halle in Egg am Freitagabend wie gewohnt in ein Tollhaus. Wer an diesem Abend einen Sieg einfahren kann, der geht in der Serie mit einer Länge in Führung und darf bereits im darauffolgenden Spiel die Serie für sich entscheiden.

Mit einem so wichtigen Meilenstein vor Augen starteten die beiden Mannschaften ein wenig verhalten in die Partie. Einen ersten gefährlichen Schuss brachte Küng in der dritten Minute aufs Tor der Gastgeber. In den Startminuten flogen klar mehr Bälle auf Studer in ebendiesem Kasten, doch der Score wurde bis weit ins erste Drittel nicht eröffnet. Weder das Heimteam noch die Mannen aus dem Limmattal konnten das eigene Unvermögen oder den gegnerischen Schlussmann überwinden.

In der 15. Minute durften die Urdorfer dank Frei aber dann doch zum ersten Mal jubeln. Mit einem Laufspiel von der eigenen Grundlinie bis zur Feldmitte leitete Frei den Angriff gleich selbst ein. Einen kurzen Ableger zu Hasenböhler, welcher Frei sogleich wieder mit einem No-Look-Pass der Marke «Ich weiss genau wo du stahsch» bediente, sodass dieser nur noch einzuschiessen brauchte. In der Folge brachte niemand die Schlussmänner mehr in arge Bedrängnis, womit die Pausenführung eigentlich schon im trockenen war.

Doch rund 30 Sekunden vor der Sirene fand ein unglücklicher Prellball in der Limmattaler Vorwärtsbewegung seinen Weg zu Nideröst, welcher Hafner bediente, der gekonnt zum Ausgleich verwandelte. Ein in dieser Phase nicht gestohlenes Tor, doch angesichts des gesamten Drittels schmeichelte das Pausenresultat doch eher dem Heimteam.

Ebendieses kam dann wacher aus der Kabine zurück aufs Feld. Mit ein wenig mehr Biss als noch im Startdrittel versuchten sie die erstmalige Führung an diesem Abend zu realisieren. Eine pfannenfertige Möglichkeit bot sich, als Peraro in der 25. Minute nach einer hart, und der einzigen an diesem Abend, gepfiffenen Strafe auf dem Nachsitzbänkli wiederfand. Das Urdorfer Boxplay hielt den zahlreich abgegebenen Schüssen jedoch stand und Dürler hielt seinen Kasten rein.

Pfannenstiel geht im zweiten Drittel in Führung

Pfannenstiel konnte jedoch das Momentum mitnehmen und drückte in den nächsten Minuten auf das 2:1. So kam es in der 29. Minute dann auch. Mit einem gut platzierten Schlenzer schoss Heierli seine Farben in Führung. Die Limmattaler schienen ein wenig von der Rolle, so musste Dürler keine Zeigerumdrehung später mirakulös parieren, um einen weiteren Treffer zu verhindern. In der 31. Minute war aber auch er machtlos, als ein Abschluss von Nideröst nach einem Konter mit ein wenig Glück seinen Weg ins Tor fand.

Das direkt durch Spahija eingezogene Time-out verfehlte seine Wirkung nicht. Weniger als eine Minute später versuchte Zwirner nach Zuspiel von Frei sein Glück. Und mit einem Zeitlupen-Handgelenkschuss, wie man ihn nur in den Niederlanden erlernen kann, erwischte er Studer, zum lautstarken Missfallen der jungen Zuschauer gleich neben der Bande, im weiten Eck. Und da im weiteren Drittelsverlauf keine zusätzlichen Tore mehr fielen, ging es mit dem fairen und beinahe ausgeglichenen Resultat von 3:2 zum zweiten Pausentee.

Somit starteten die letzten 20 Minuten dieses erwartet eng umkämpften Spiels. Mit ähnlich grossem Spielanteil auf beiden Seiten, verzeichnete das Heimteam ein Chancenplus, welches jedoch dank Dürler oder der Limmattaler Hintermannschaft nicht umgemünzt werden konnte. Limmattal drückte ab der 45. Minute deutlich vehementer auf den Ausgleich.

Unihockey Limmattal dreht das Spiel

Doch gedulden mussten sie sich bis in die 49. ehe sich Pfau nach Zuspiel von Jordan auf die Torschützenliste eintragen lassen konnte. Ladner störte gekonnt vor Torhüter Studer, sodass der sehenswerte Abschluss von Pfau ungehindert in die Maschen flog. Die Partie somit auch resultatmässig wieder absolut ausgeglichen, hätte in den verbleibenden 10 Minuten auf beide Seiten kippen können. Torschütze Pfau hatte kurz nach seinem Tor erneut die Chance zu reüssieren, scheiterte aber an Studer.

Und während die Stimmung neben und die Partie auf dem Feld immer heissblütiger geführt wurde, konnte bis zur letzten Minute kein Team die Entscheidung herbeiführen. Pfannenstiel fand zum wiederholten Male nur das Aussennetz, während sich die Zuschauer mental bereits auf eine Verlängerung einstellten. Doch zu dieser sollte es nicht kommen. Exakt 50 Sekunden vor der letzten Sirene liess V. Ladner seine Farben jubeln. Nach einer hervorragend herausgespielten Kombination, in der jeder Feldspieler in schöner Reihenfolge die Kugel am Stock hatte, war es Jordan, der mittels Tunnelpass, den in der Mitte freistehenden A. Ladner fand.

Und während die gesamte Hintermannschaft der Hausherren auf einen Abschluss spekulierte, legte dieser nochmals zur Seite auf Zwi-Bru Valentin, welcher unhaltbar zum Siegtreffer verwandelte. Doch die verbleibenden Sekunden der Partie sollten nicht weniger nervenaufreibend werden, wie der ganze Abend zuvor. Mit einem Feldspieler mehr warfen die Gastgeber nochmals alles nach vorne und liessen es vor der Hütte der Limmattaler brennen. Ein Befreiungsschlag von V. Ladner liess die Gästetribüne bereits wieder vor Freude aufspringen, der Schuss fand jedoch nur den linken Pfosten des Pfanni-Gehäuses.

Doch damit des Dramas nicht genug. Zwei Chancen der Sorte «Hochkaräter» liessen die Pfannen noch aus, ehe ein Befreiungsfreischlag wenige Sekunden vor Schluss für Erleichterung sorgte. Doch anstatt das Spielgerät in die gegnerische Platzhälfte zu spedieren, fand die Flanke Pliskas genau die Schaufel eines Gegenspielers, der zur Freude der Urdorfer den Ausgleich aber auch nicht mehr herbeiführen konnte. Auf die Szene angesprochen vermerkte der Limmattaler Verteidiger nur: «Es sollte eigentlich ein weiter Ball werden. Beim Abspiel ging mir die Energie weg. Deshalb setzte der Ball so früh auf, statt weiterzuspringen.»

Zwei Matchbälle für Unihockey Limmattal

Mit diesem denkbar knappen Sieg erspielen sich die Limmattaler zwei Matchbälle und können die Serie am kommenden Samstag in Urdorf (Anpfiff 17:30 Uhr) bereits frühzeitig beenden. Doch auch die dritte Partie hat einmal mehr eindrücklich bewiesen, wie ebenbürtig diese zwei Mannschaften sind und dass das Spiel wirklich erst nach 60 und keine Minute früher entschieden ist.

Die grosse Unterstützung der Fans wird auch am Samstag in der Zentrumshalle von entscheidender Bedeutung sein. Über den lautstarken Support neben dem Feld freuen sich die Limmattaler ausserordentlich.

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