Nach Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in einem Altersheim in Giswil OW hat ein externer Staatsanwalt die Strafuntersuchung eingeleitet.
Gemeindehaus Giswil.
Gemeindehaus Giswil. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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In dem Heim waren im Herbst 2021 neun Bewohner an Covid-19 gestorben. Die Heimleitung sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, dass in dem Altersheim die Maskenpflicht nicht eingehalten worden sein soll. Die Heimleitung stellte einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Maskentragen und den Todesfällen in Abrede, man sei überdies davon ausgegangen, dass das kantonale Gesundheitsamt bezüglich der Maskenpflicht bei der Pflege einen Spielraum eingeräumt habe.

Als Reaktion auf die Vorfälle nahm die Polizei Ermittlungen auf. Mit den Untersuchungen wurde der Luzerner Anwalt Reto Marbacher als ausserordentlicher Staatsanwalt betraut, wegen der Kleinräumigkeit in Obwalden. Er habe in der Sache im Februar eine Strafuntersuchung gegen mehr als eine Person eröffnet, sagte Marbacher am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und bestätigte eine Meldung von «Pilatus Today».

Dabei gehe es um mutmassliche Verstösse gegen die Covid-Bestimmungen sowie um Aussetzung. Letzteres beschreibe den Tatbestand, wenn eine wehrlose Person einer Gefahr ausgesetzt werde.

Als nächstes würden nun voraussichtlich Befragungen stattfinden. Dann müsse er entscheiden, ob er die Untersuchung einstelle oder aber Strafbefehl ausstelle oder Anklage erhebe. Nähere Angaben zu den betroffenen Personen machte Marbacher nicht.

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