Stadt Sempach erhält den Brunnenpreis 2023
Wie die Stadt Sempach mitteilt, vergibt die Ernst und Hanna Hauenstein-Stiftung jährlich den Brunnenpreis. Der 27. Preisträger wird Sempach.

Wasser ist ein unverzichtbares Gut, insbesondere in einer Welt, die immer mehr von Trockenheit, Wassermangel und Überhitzung betroffen ist.
Die Stadt Sempach ist auf ihre rund 20 Brunnen stolz, die mehrheitlich von der Korporation in einwandfreiem Zustand gehalten werden.
Hanna Hauenstein hat die Stiftung vor einiger Zeit gegründet, um Gemeinden oder Städte mit einem Preis zu belohnen, welche sich besonders gut um ihre Brunnen kümmern.
Sie führte zusammen mit ihrem Mann mehrere Restaurants in der Stadt Zürich.
An die Wichtigkeit der Wasserspender erinnern
Sie verglich den Stammtisch eines Restaurants, wo sich Leute treffen und sich austauschen, mit den Brunnen in einer Ortschaft, wo früher die Menschen Wasser holten und sich dabei zum Schwatzen begegneten.
Als sie feststellen musste, dass mehr und mehr Brunnen Strassen und Parkplätzen wichen, war dies Ansporn für sie, die Stiftung zu gründen, um an die Wichtigkeit dieser Wasserspender und für die Ortsbilder zu erinnern.
Die Brunnen sind auch heute noch in den Städten und Dörfern sowie in den Wäldern nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Wasserkreislauf, sondern auch ein schöner Blickfang sowie eine wichtige Erinnerung an die Bedeutung des Wassers für das tägliche Leben.
Dies trifft besonders auch auf das Städtli Sempach zu.
Brunnen aus der Frühen Neuzeit
«Um diese Wichtigkeit hervorzuheben, freut es uns sehr, den diesjährigen Ernst und Hanna Hauenstein-Preis überreicht zu erhalten», freut sich Stadtpräsident Jürg Aebi.
Er bedankt sich gleichzeitig beim Stiftungsrat für die Berücksichtigung und das Vertrauen. Ganze 14 frei zugängliche Brunnen sind im engeren Stadtgebiet noch heute vorhanden.
Die ältesten stammen aus der Frühen Neuzeit, der jüngste Brunnen steht in der Gerbegass und erinnert an den Wakkerpreis aus dem Jahr 2017.
Die einzige Wasserbezugsquelle
Der prominenteste und für das Stadtbild zweifelsohne wichtigste Brunnen ist der achteckige Rathausbrunnen.
Dabei lohnt sich ein Blick auf die Details: auf den auf der Brunnensäule hockenden Löwen beispielsweise, auf die verschiedenerorts beim Brunnen auftauchenden Wappen oder auf die Wasser speienden Drachen.
1555 in Stein erbaut, fügt sich der Rathausbrunnen unbescheiden ein in die «Versteinerung» von Brunnenanlagen auch grösserer Städte im ausgehenden Mittelalter und zu Beginn der Frühen Neuzeit.
Die Brunnen waren lange Zeit die einzige Wasserbezugsquelle für die Bewohner von Sempach.
Hervorragende Arbeit bei der Instandhaltung der Brunnen
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Wasserversorgung modernisiert, indem Leitungen direkt in die Häuser führten.
Die Korporation war seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit den Aufgaben der Wasserversorgung betraut.
Bei dieser Gelegenheit bedankt sich der Stadtrat bei der Korporation Sempach und insbesondere ihrem Brunnenmeister Theo Leutwyler sowie bei den Mitarbeitenden des Werkdienstes der Stadt Sempach für die hervorragende Arbeit bei der Instandhaltung der Brunnen.
Damit können die Brunnen in einem einwandfreien Zustand gehalten werden.