Rorschach: Ambulantes Gesundheitszentrum in Planung
In Rorschach soll ein Ambulantes Gesundheitszentrum (AGZ) entstehen und 2024 oder 2025 eröffnet werden. Aktuell wird nach möglichen Standorten gesucht.

Die Stadt Rorschach treibt das Projekt Ambulantes Gesundheitszentrum (AGZ) in Rorschach voran. In ihrer Rolle als Koordinatorin macht sie Vorschläge für mögliche Standorte und bringt Investoren und potenzielle Mieter immer wieder gemeinsam an einen Tisch, um das Projekt weiterzuentwickeln und das Leistungsangebot zu definieren. Das AGZ ist Teil der Spitalstrategie des Kantons St. Gallen. Es ist ein Ersatz für das Spital, das in Rorschach vor ziemlich genau einem Jahr in ein Ambulatorium ohne Notfallstation und stationäre Betten umgewandelt worden ist und seither als «Ambi Rorschach» geführt wird.
In Rorschach soll ein Ambulantes Gesundheitszentrum (AGZ) entstehen, das im Idealfall 2024/2025 eröffnet wird. Die Suche nach möglichen Standorten läuft auf Hochtouren. Derzeit sind vier Standorte im Gespräch, über einen fünften wird verhandelt. Die Anforderungen sind 3000 Quadratmeter an zentraler Lage und gut erreichbar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Obwohl bei zwei Projekten Einsprachen gegen den Sondernutzungsplan hängig sind, seien die Vorbereitungsarbeiten für den Betrieb des AGZ weiterhin auf Kurs. Das sagt der verantwortliche Leiter Projekte und Entwicklung des Kantonsspitals St. Gallen (KSSG), Christian Prasciolu.
Kein Geld von der Stadt
Seitdem klar war, dass das Spital Rorschach geschlossen und in der Stadt am See ein Regionales Gesundheits- und Notfallzentrum entstehen würde, treibt die Stadt Rorschach dieses Projekt voran. In ihrer Rolle als Koordinatorin bringt sie Investoren und potenzielle Leistungserbringer immer wieder an einen Tisch und klärt mit Vertretern der niedergelassenen Ärzte die Bedürfnisse ab. Im Verlauf dieses Prozesses ist das ursprüngliche Regionale Gesundheits- und Notfallzentrum zum Ambulanten Gesundheitszentrum geworden.
Die Notfallversorgung der Rorschacher ist gewährleistet und funktioniert auch nachdem vor einem Jahr die Notfallstation am Spital Rorschach geschlossen worden ist. Organisiert ist die Notfallversorgung im «Notfalldienstkreis am See (NaSe)». Zum einen gibt es in Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital St. Gallen eine hausärztliche Notfallversorgung mit einem 24-Stunden-Notfalldienst, zum anderen die Rettung St. Gallen. Eine eigene Notfallstation in Rorschach ist nicht nötig. Darin sind sich die medizinischen Fachleute einig.
Welches Leistungsangebot die Bevölkerung im AGZ vorfinden wird, verhandeln die Beteiligten. Das sind im Moment das Kantonsspital St. Gallen, die Klinik Teufen Group und das Medizinische Zentrum Rorschach. Alle Ärzte – seien es Hausärzte oder Spezialistinnen – können Teil des AGZ werden. Sie müssen sich wie alle anderen künftigen Mieter an den Kosten für Planung, Investitionen und Betrieb beteiligen. Denn weder vom Kanton noch von der Stadt Rorschach werden Gelder für das AGZ fliessen.
Ein Verkauf des Spitals ist denkbar
Seit ziemlich genau einem Jahr ist das Spital Rorschach Geschichte. Der Notfall wurde geschlossen, die stationären Betten aufgehoben. Am Spitalstandort gibt es seit Februar des vergangenen Jahres 2021 das «Ambi Rorschach». Das Ambulatorium wird geschlossen, sobald das AGZ eröffnet wird. Die Frage ist, was dann mit dem Spitalgebäude passiert. Ein Verkauf ist gemäss Auskunft des KSSG denkbar. In diesem Fall hätte der Kanton ein Vorkaufsrecht. Möchten künftige Besitzer die Liegenschaft umnutzen, müsste das Rorschacher Stimmvolk einer Umzonung zustimmen.
Mehr Informationen findet die Bevölkerung auf der Gemeindewebseite unter «Rorschacher Stadtinfo Nr. 1 Februar 2022».