Der Kronenplatz in Gemeinde Rorschach wird neugestaltet
Wie die Gemeinde Rorschach meldet, wird der Jakobsbrunnen als Mittelpunkt des Kronenplatzes stehen und das Podest und die wasserspeienden Fische zurückerhalten.

Im Zuge der Sanierung der Hauptstrasse erfolgt auch die Neugestaltung des Kronenplatzes. Wichtiger Bestandteil ist der Jakobsbrunnen.
Er soll den Mittelpunkt des Platzes bilden und das dreistufige Podest sowie die wasserspeienden Fische zurückerhalten.
Neu sind die beiden Bäume, die den Brunnen in Zukunft flankieren.
Der Kronenplatz ist ein geschichtsträchtiger Ort. Im Jahr 857 wurde eine Kapelle am heutigen Standort des Jakobsbrunnens erstmals in Dokumenten erwähnt.
Der erste Jakobsbrunnen
Es fand dort das tägliche «Angelus-Läuten» statt. Die Kapelle war dem Apostel Jakobus, dem Lehrer, geweiht.
Sie überstand im Jahr 1761 einen Altstadtbrand im «Unterdorf» ohne Schaden. 14 Häuser hatten damals weniger Glück und wurden Opfer des Feuers.
1833/1834 erfolgte der Abriss der Kapelle. Sie wurde als verkehrshemmend beurteilt. Es entstand der erste Jakobsbrunnen.
In die Brunnensäule wurde ein mechanisches Uhrwerk für die Zeitanzeige und ein Schlagwerk eingebaut – mit der Glocke der damaligen Kapelle.
Zweiter Jakobsbrunnen besteht bis heute
1895/1896 baute J. Bischofberger, Rorschach, den zweiten Jakobsbrunnen nach einem Entwurf des St.Gallers August Hardegger.
Die neue Glocke lieferte die Glockengiesserei Egger in Staad. Die Figuren stammten vom Rorschacher Kupferschmied Cölestin Studerus.
Das «Angelus-Läuten» erfolgte bis 1970 von Hand mit einigen Unterbrüchen während der beiden Weltkriegen.
Von Karl Keller bis zum heutigen Glöcknerteam
Nach einer Pause von vier Jahren baute Karl Keller, alt Eichmeister und Kirchenrat aus Rorschach, 1974 einen Linearmotor für das automatische Glockengeläut ein.
Im Jahr 2009 löste Alois Ambauen im Rahmen eines Projektes der Fachhochschule für Soziales (Stadt der Sinne) die Maschine wieder ab.
Seit dem Jahr 2010, dem Jakobspilgerjahr, übernimmt diese Aufgabe unter seiner Leitung ein ganzes Glöcknerteam.
Dieses läutet die Glocke während der Öffnungszeit der Pilgerherberge St.Gallen, das heisst vom 31. März bis 31. Oktober, jeweils um 11 und 18 Uhr.
Geschichte neu aufleben lassen
Im Zuge der Sanierung der Hauptstrasse soll auch der Kronenplatz wieder an Bedeutung gewinnen.
Der westliche Teil der Neugasse und der Einlenker in der Kronenstrasse werden gestalterisch Teil des Platzes. Der Jakobsbrunnen erfährt eine umfassende Sanierung.
Dazu erfolgte Ende Juli 2023 der vollständige Abbau. Die Figur des heiligen Jakobus fehlt schon seit Monaten. Sie kann leider nicht restauriert, sondern muss neu gegossen werden.
Das Original bleibt aber als Ausstellungsstück für den Innenbereich, beispielsweise im Kornhaus, erhalten.
Jakobsbrunnen im Zentrum des Platzes
Der erneuerte Jakobsbrunnen erhält seinen neuen Standort im Zentrum des Platzes, ergänzt mit dem ursprünglichen dreistufigen Podest.
Erst dieses ermöglicht es, die Wasserbecken wieder auf der Originalhöhe anzubringen. Damit können auch die Fischfiguren ihre angedachte Aufgabe als Wasserspeier wieder übernehmen.
Die nachträglich angebrachten Zuflussrohre entfallen. Neu wird der Jakobsbrunnen von zwei Bäumen flankiert.
Einweihung mit kleinem Fest
Mit dem Budget 2023 genehmigte die Bürgerversammlung für die Neugestaltung des Kronenplatzes einen Gesamtkredit von 350'000 Franken.
Der Platz erhält damit seine geschichtliche Bedeutung zurück. Und auch die Glöckner werden das «Angelus-Läuten» anschliessend wieder aufnehmen.
Der Stadtrat sieht vor, die Einweihung des neuen Platzes mit dem restaurierten Brunnen mit einem kleinen Fest zu begehen.