Uttwil

Uttwil stellt den Verkauf von SBB-Tickets per 2024 ein

Wie die Gemeinde Uttwil mitteilt, sind ein verwaltungstechnischer Mehraufwand sowie deutlich weniger attraktive Preise Grund für die Verkaufseinstellung.

E-tickets
Immer öfters werden SBB-Kunden Bussen verteilt, weil sie ihre E-Tickets zu spät gelöst haben. (Symbolbild) - Nau.ch / Simone Imhof

Seit vielen Jahren können bei den Gemeinden unpersönliche SBB-Tageskarten (Flexi-GA) zu einem vergünstigten Preis bezogen werden.

Nun stellt die SBB dieses Angebot per Ende 2023 definitiv ein und lanciert ein neues, dynamisches Ticketsystem.

Die SBB hatte das Flexi-GA vor rund 20 Jahren eingeführt und dieses über die Gemeinden zu attraktiven Konditionen angeboten.

Die Einwohnerdienste haben diese Dienstleistung übernommen. Die Tageskarten wurden entweder direkt am Schalter oder online über die Webseite der Gemeinden bezogen.

Keine Online-Reservation mehr machbar

Das Angebot wurde insbesondere von Personen ohne Halbtax rege genutzt und sehr geschätzt.

Uttwil bietet pro Tag zwei Tageskarten für den Preis von je 43 Franken für Einheimische beziehungsweise 48 Franken an Auswärtige an.

Die SBB ist mit diesem Angebot schon seit längerer Zeit nicht mehr ganz zufrieden und hat daher ein neues Konzept entwickelt: die «Spartageskarte Gemeinde».

Dieses Ticket ist preislich weniger attraktiv und im Verkaufshandling deutlich aufwendiger. Im Unterschied zu den heutigen Tageskarten ist eine Online-Reservation nicht mehr möglich.

Preissteigerung um fast 100 Prozent

Die SBB legt das in den Verkauf kommende Kontingent täglich fest und die Preise variieren je nach Zeitpunkt des Kaufs und sind in jedem Fall weniger attraktiv als heute.

Bei einer kurzfristigen Buchung ist der Preis mit 88 Franken Franken (Zweite Klasse) fast doppelt so hoch, wie beim heutigen Angebot.

Ausserdem darf neu jedes Ticket nur noch personalisiert und mit dem Geburtsdatum versehen verkauft werden.

Dafür muss die Verkaufsstelle ins System der SBB einsteigen und das Geburtsdatum sowie den Namen des Kunden in gleicher Schreibweise wie im amtlichen Ausweis erfassen und auf das Billett drucken.

Massiver Mehraufwand rechtfertigt sich nicht

Der Beratungs- und Bearbeitungsaufwand ist damit deutlich höher als heute, zumal auch noch eine Umtausch- und Erstattungsmöglichkeit eingeführt wird, die ebenfalls an Formvorschriften gebunden ist.

Zudem ist neu die Gesamtanzahl der in der Schweiz verfügbaren Tickets limitiert, nicht aber das Angebot pro Gemeinde.

Aufgrund dieses massiven Mehraufwands sowie des deutlich weniger attraktiven Preises hat der Gemeinderat an seiner Sitzung vom Dienstag, 15. August 2023, entschieden, das neue Angebot der SBB nicht zu berücksichtigen und damit den Verkauf von SBB-Tickets per 31. Januar 2024 einzustellen.

Viele Gemeinden im Kanton Thurgau sprechen sich gegen das Angebot aus

Aufgrund dieses massiven Mehraufwands und aus den genannten Gründen sowie des deutlich weniger attraktiven Preises, sprechen sich aktuell viele Gemeinden und Städte im Kanton Thurgau gegen das Angebot aus.

Die grossen Thurgauer Städte wie Amriswil, Arbon, Frauenfeld, Romanshorn und Weinfelden haben sich bereits gegen die Spartageskarte Gemeinde entschieden.

In der Region werden Dozwil, Güttingen und Sommeri ebenfalls keine Tageskarten mehr verkaufen, Hefenhofen und Kesswil wird das Angebot versuchsweise aufnehmen und nach einer Testphase über das weitere Vorgehen entscheiden.

Kommentare

Weiterlesen

a
18 Interaktionen
Neue Studie
a
Rauswurf aus Partei

MEHR UTTWIL

MEHR AUS THURGAU

Neukirch TG
Neukirch TG
Bodensee
68 Interaktionen
Hitzewelle
Romanshorn
Fische Rhein
3 Interaktionen
Mehrere