Kritische Temperaturen für Fische in mehreren Thurgauer Gewässern
In vielen Thurgauer Fliessgewässern liegen die Temperaturen über der kritischen Marke für Fische – im Bach Giessen bei Weinfelden wurden über 28 Grad gemessen.

In vielen Fliessgewässern des Kantons Thurgau liegen die Temperaturen über den für einige Fische kritischen 21 Grad Celsius. Im Bach Giessen bei Weinfelden etwa, in dem am Donnerstag Dutzende Fische verendet sind, wurden gemäss der Fischereiverwaltung über 28 Grad gemessen. Eine leichte Entspannung zeichnet sich jedoch ab.
Die Temperaturen in vielen Fliessgewässern im Kanton Thurgau sind in den letzten Tagen auf 24 bis 28 Grad Celsius angestiegen, wie die Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schrieb. Ab wann es für Fische kritisch wird, hänge von der jeweiligen Art ab.
Für die in vielen Thurgauer Bächen vorkommenden Forellen beginne der kritische Bereich bereits ab etwa 21 Grad. Die Tiere nehmen ab dann keine Nahrung mehr zu sich. «Bei Dauerbelastung über 23 bis 24 Grad kann es zu starker physiologischer Belastung, Sauerstoffmangel und letztlich zum Tod kommen», schrieb die Fischereiverwaltung weiter.
Ausmass des Schadens
Am Donnerstag hatte die Kantonspolizei Thurgau gemeldet, dass im Bach Giessen mehrere Dutzend Fische verendet waren. «Neben dem Giessen bei Weinfelden sind auch im Furtbach bei Bussnang einzelne Fische verendet», teilte die Fischereiverwaltung auf Anfrage weiter mit. Weitere kleinere Fischsterben in den letzten Tagen könnten nicht ausgeschlossen werden.
Neben dem seit Ende Juni geltenden Verbot der Wasserentnahme aus Oberflächengewässern wurden an verschiedenen Zuflüssen des Rheins sogenannte Kühlwasserrefugien ausgebaggert. Sollte sich die Situation in den Gewässern weiter verschärfen, werden gemäss dem Kanton zusätzliche Massnahmen geprüft. In einigen Bächen seien bereits Notabfischungen vorgenommen worden.
Erhoffte Entspannung
Vorerst könnte aber eine leichte Entspannung eintreten, auch wenn das Wasser im Rhein immer noch rund 25 Grad warm ist. Die Gewitterfront vom Donnerstag und Freitag und die vorübergehende leichte Abkühlung sei ein Segen, schrieb die Fischereiverwaltung weiter. «Die auf nächste Woche angekündigten Niederschläge und kühleren Temperaturen sind immens wichtig und werden sehnlichst erwartet».