Amriswil übernimmt Sozialhilfeaufgaben für Uttwil
Wie die Stadt Amriswil bekannt gibt, übernimmt sie ab 1. Juni 2024 die Sozialhilfeaufgaben für Uttwil, da ihre Leiterin der Sozialen Dienste gekündigt hat.

In Uttwil hat die für das Sozialamt zuständige Mitarbeiterin gekündigt.
Weil es derzeit erfahrungsgemäss schwierig ist, einen Nachfolger mit dem erforderlichen Fachwissen zu finden, gibt es aktuell niemanden, der für die Gemeinde die Sozialhilfeaufgaben übernehmen kann.
Da die Stadt Amriswil für die Gemeinde Uttwil schon die Arbeiten im Bereich der Berufsbeistandschaft führt, ist Uttwil daraufhin mit einer Bitte an die Stadt Amriswil gelangt.
Stadtrat beschliesst Übernahme der Sozialhilfeaufgaben
Gerne würde Uttwil von den Sozialen Diensten Amriswil auch die Sozialhilfearbeiten ausführen lassen.
An seiner Sitzung vom 26. März 2024 hat der Stadtrat entschieden, die Sozialhilfeaufgaben der Gemeinde Uttwil zu übernehmen.
Die Zusage gilt vorerst für eine Dauer von drei bis fünf Jahren.
Anfrage der Gemeinde Uttwil wurde genau geprüft
Vize-Stadtpräsidentin Daniela Di Nicola und Bereichsleiterin Tamara Sulzberger haben die Anfrage aus Uttwil detailliert geprüft und mit den Verantwortlichen Gespräche geführt.
«Die Anfrage der Politischen Gemeinde Uttwil ist vor dem Hintergrund der bereits übernommenen Aufgaben im Bereich der Berufsbeistandschaft verständlich und naheliegend», so Stadträtin Daniela Di Nicola.
Die Anzahl der zu übernehmenden Dossiers hält sich im Fall von Uttwil in engen Grenzen und die betreffenden Personen sind vereinzelt schon aus dem KESB-Bereich bekannt.
«Es ist für die Sozialen Dienste einfacher, die Sozialhilfeklienten auch noch zu übernehmen, als wenn sich Uttwil für diese Aufgabe beispielsweise Romanshorn anschliessen würde und man dann mit einer Drittgemeinde zusammenarbeiten müsste», erklärt Tamara Sulzberger.
30 Stellenprozente für Uttwil
Gleich wie im Bereich der Berufsbeistandschaft, wird zwischen der Stadt Amriswil und der Gemeinde Uttwil eine einfache Vereinbarung abgeschlossen, welche die Zusammenarbeit regelt.
Die Vereinbarung sieht eine Entschädigung, basierend auf dem aktuellen Bedarf von 30 Stellenprozenten vor. Hinzu kommt ein Anteil an den Infrastrukturkosten.
Dieser Aufwand soll jährlich neu berechnet und die von Uttwil zu leistende Entschädigung angepasst werden. Selbstverständlich ist, dass die Hilfeleistung für Uttwil die Stadt Amriswil netto nichts kosten darf.
Alle anfallenden Aufwände werden der Politischen Gemeinde Uttwil in Rechnung gestellt.
Die Klienten werden gleich betreut
Die Sozialhilfeaufgaben der Politischen Gemeinde Uttwil sollen ab 1. Juni 2024 übernommen werden.
Die Klienten werden in gleicher Art betreut, wie die in Amriswil wohnhaften Personen.
Nicht vermieden werden kann, dass die Klienten aus Uttwil nach Amriswil fahren müssen, um ihre Geschäfte zu erledigen.
Der Arbeitsaufwand nimmt stetig zu
Auch abgesehen von der Übernahme der Arbeiten von Uttwil, ist bei den Sozialen Diensten der Stadt Amriswil in nächster Zeit mit dem Bedarf von zusätzlichen Stellenprozenten zu rechnen.
Der Arbeitsaufwand im Asylbereich und bei den Flüchtlingen mit Schutzstatus S dürfte aufgrund der allgemeinen Entwicklung nochmals zunehmen.
Entsprechend wurde eine 80 Prozent Stelle ausgeschrieben, wovon 30 Prozent für Uttwil und 50 Prozent für Amriswil eingesetzt werden.
Soziale Dienste erweitern Angebot
Ein ebenfalls stetig wachsender Bereich der Sozialen Dienste ist das Führen von freiwilligen Einkommensverwaltungen und die Sozialberatung.
Diese Form der Unterstützung trägt dazu bei, dass es weniger staatliche Eingriffe seitens der KESB benötigt.
Jeder Person, die in der Lage ist, eine Vollmacht zu erteilen und zu einer Zusammenarbeit mit den Sozialen Diensten Amriswil bereit ist, steht dieses Angebot offen.
Die Eintrittsschwelle ist bewusst tief gehalten, sodass möglichst viele Personen, die in der einen oder anderen Form eine Beratung und/oder Begleitung durch die Sozialen Dienste Amriswil benötigen, diese auch zeitnah erhalten.