Wie die Gemeinde Wikon berichtet, sollen die Musikschulen zu einer regionalen Musikschule zusammengelegt werden.
Das Gemeindehaus Wikon.
Das Gemeindehaus Wikon. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Die kantonale Aufgaben- und Finanzreform 18 beinhaltet die Strategie, die Anzahl der Musikschulen von 33 auf rund 20 zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Kanton festgelegt, dass eine kommunale Musikschule eine sinnvolle Grösse von mindestens 500 Nennungen (Unterrichtslektionen) aufweisen soll. Damit wird sie vom Kanton als beitragsberechtigt anerkannt.

Keine der bestehenden regionalen Musikschulen erfüllt diese Anforderungen. Aus diesem Grund haben die sieben Gemeinden Altishofen, Dagmersellen, Nebikon, Pfaffnau-St. Urban, Reiden, Roggliswil und Wikon entschieden, ihre drei Musikschulen Wiggertal-Hürntal, Pfaffnau-Roggliswil sowie Reiden-Wikon zu einer gemeinsamen, grösseren Musikschule zusammenzulegen.

Im Frühling 2021 sind die sieben beteiligten Gemeinden und Musikschulvertretungen erstmals zusammengekommen und haben mögliche Ideen und Vorgehensweisen für eine Zusammenlegung der drei Musikschulen diskutiert. Im Herbst 2021 haben die Gemeinden den Entschluss gefasst, die Fusion anzugehen.

Sie haben eine Arbeitsgruppe gebildet, welche im Januar 2022 unter einer externen Leitung den Fusionsprozess gestartet hat. Eine Echogruppe zusammengesetzt aus Vertretern der aktuellen Musikschulen sowie den zuständigen Gemeinderäten aus den sieben Gemeinden begleiten die Arbeitsgruppe eng.

Ein Gemeindevertrag und Musikschulverordnung sind die rechtlichen Grundlagen

Die rechtliche Grundlage der neuen Musikschule bildet ein Gemeindevertrag sowie eine Musikschulverordnung. Der vorliegende Gemeindevertrag wurde von der Arbeitsgruppe unter Mitwirkung der Echogruppe und den zuständigen Gemeinderäten erarbeitet und soll mit der Unterzeichnung aller Vertragsgemeinden am 1. August 2023 in Kraft treten. Der Vertrag muss von den Stimmberechtigten der beteiligten Gemeinden genehmigt werden.

Die Musikschulverordnung wird von der Musikschulkommission verabschiedet – sie wird über den Sommer 2022 von der Arbeitsgruppe erarbeitet werden. Auch die neuen Tarife sollen aufeinander abgestimmt und gemeinsam durch alle neuen Vertragspartner festgelegt werden. Diese werden im Herbst 2022 vorliegen. Es ist geplant, dass die neue Musikschule ab dem 1. August 2023 ihren Betrieb aufnehmen kann.

Der Gemeindevertrag für die neue Musikschule bildet ein schlankes Vertragswerk mit den sieben Vertragsgemeinden. Er regelt die wichtigsten Grundsätze wie den Betrieb, die Finanzierung sowie die Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte. Verantwortlich für die strategische und politische Führung der neuen Musikschule ist die Musikschulkommission. Sie setzt sich aus je einem Gemeinderatsmitglied der Vertragsgemeinden zusammen.

Gemeinde Dagmersellen obliegt die Rechnungsführung

Gemeinden mit mehr als 150 Nennungen besitzen ein doppeltes Stimmrecht. Die operative Führung wird von der Musikschulleitung wahrgenommen. Sie ist Ansprechorgan nach aussen und gewährleistet die lokale Verankerung der neuen Musikschule in den Vertragsgemeinden. Unterstützt wird die Musikschulleitung von den Bereichsleitungen – zusammen bilden sie die Geschäftsleitung.

Die Rechnungsführung der neuen Musikschule obliegt der Gemeinde Dagmersellen. Über die Anstellungen der Musikschul-Geschäftsleitung entscheidet die Musikschulkommission. Die Gemeinde Dagmersellen ist für die administrative Abwicklung zuständig.

Der Unterricht soll – wie bis anhin – in den Räumlichkeiten der verschiedenen Schulstandorte stattfinden. Die Gemeinden sind verpflichtet, für den Unterricht geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Die Betriebskosten der neuen Musikschule sollen auf die Gemeinden im Verhältnis der Nennungen ohne Ensembles aufgeteilt werden. Weitere Details zur Organisation der Musikschule werden in der Musikschulverordnung geregelt werden.

Name der neuen Musikschule

Die neue gemeinsame Musikschule soll ebenfalls einen starken und packenden Auftritt in der Region haben. Der erste Schritt dazu war, einen gemeinsamen ansprechenden Namen für die Musikschule zu finden. Dafür haben die Arbeitsgruppe, Echogruppe und zuständigen Gemeinderäte über ein Online-Tool Namensvorschläge gesammelt und anschliessend bewertet und kommentiert.

Die verschiedenen Vorschläge und Kommentare wurden vertieft diskutiert und insbesondere ein Augenmerkt auf die Zielgruppe der Musikschule gelegt. Alle Vertreter im Prozess waren sich schlussendlich einig und freuen sich, dass die gemeinsame neue Musikschule ab dem Schuljahr 2023/2024 Klangwelt Wiggertal heisst. Ein passendes Logo sowie ein Slogan dazu sind bereits in Erarbeitung. Bis sich der Name in der Region etabliert hat, wird auch das Wort Musikschule auf dem Logo integriert sein.

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