Abwasserreinigungsanlage erhält neue Reinigungsstufe
Ab August 2025 baut die ARA Rapperswil-Jona eine fünfte Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen – die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant.

Wie die Stadt Rapperswil-Jona mitteilt, wird die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Rapperswil-Jona mit einer fünften Reinigungsstufe ausgerüstet, um Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser zu entfernen. Die Bau-Hauptarbeiten für die neue Anlage mit integrierter Solarfassade starten diesen August, die Inbetriebnahme ist auf Ende 2027 geplant.
In der Abwasserreinigungsanlage Rapperswil-Jona beginnen im August die Bauarbeiten für eine neue, fünfte Reinigungsstufe. Mit dieser sogenannten «Elimination von Mikroverunreinigungen» (EMV) wird die ARA fit für die Zukunft gemacht und sie erfüllt auch weiterhin die Anforderungen des Bundesamtes für Umwelt an eine nachhaltige und effektive Wasserreinigung.
Konkret dient die neue Reinigungsstufe der Entfernung von Mikroverunreinigungen wie Rückständen von Medikamenten, Kosmetika oder Pflanzenschutzmitteln, die in herkömmlichen Verfahren nicht vollständig abgebaut werden können. Dafür setzt die ARA auf ein Verfahren mit mikrogranularer Aktivkohle. In Betrieb genommen wird die neue Anlage voraussichtlich Ende 2027.
Finanzierung mit Beteiligung vom Bund
«Mit dem Bau dieser fünften Reinigungsstufe leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Gewässer», sagt Stadtrat Christian Leutenegger. Der Neubau kostet rund 14,5 Millionen Franken. Da der Ausbau durch die Gewässerschutzverordnung vom Bund gesetzlich vorgeschrieben wird, übernimmt das Bundesamt für Umwelt einen Grossteil der Kosten (circa 75 Prozent).
Auch die Gemeinde Eschenbach beteiligt sich an den Kosten, im Gegenzug für den Anschluss des Ortsteils Ermenswil. Der Anteil der Stadt Rapperswil-Jona beträgt 4,045 Millionen Franken. Im September 2023 hatte die Bevölkerung dem Baukredit zugestimmt.
Ende April 2025 hatte der Kanton St. Gallen und die Stadt die Baubewilligung für die neue EMV-Anlage erteilt. Bereits ab Mai sind Vorarbeiten, Pumpversuche und Beprobungen für das Projekt durchgeführt worden, weil bei Voruntersuchungen im Erdreich per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, sogenannte «PFAS» entdeckt worden waren.
Deshalb müssen entsprechende Massnahmen ergriffen werden; Die belastete Erde wird abgetragen, behandelt und fachgerecht entsorgt. Die Bau-Hauptarbeiten starten voraussichtlich im August 2025.
Ganzheitlicher Ansatz für eine nachhaltige ARA
Der Bau der neuen EMV-Anlage ist ein weiterer Schritt für eine autarke und moderne Abwasserreinigungsanlage. Bereits heute setzt die ARA Rapperswil-Jona auf innovative Lösungen:
Seit Oktober 2024 produziert ein Solarfaltdach auf dem Gelände Strom aus Sonnenenergie. Auch mit dem bestehenden zwölfjährigen Blockheizkraftwerk (BHKW) wird mit Hilfe von Klärgas Strom und Wärme produziert.
Mit dem geplanten Projekt «Optimierung BHKW» sollen neue Motoren und Steuerungen künftig dafür sorgen, dass der Wirkungsgrad nochmals deutlich verbessert werden kann.