Russikon stockt die Jugendarbeit auf

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Pfäffikon,

Wie die Gemeinde Russikon berichtet, wird die Jugendarbeit zum Zwecke der frühzeitigen Bekämpfung des Drogenkonsums unter Jugendlichen temporär ausgebaut.

Der Gemeindehausplatz in Russikon im Zürcher Oberland.
Der Gemeindehausplatz in Russikon im Zürcher Oberland. - Nau.ch / Simone Imhof

Jugendliche probieren sich aus und überschreiten dabei auch Grenzen. Im Umgang mit berauschenden Substanzen beobachtet die Jugendarbeit in Russikon allerdings eine Zuspitzung dieses Verhaltens.

Neben Alkohol, Cannabis und Zigaretten probieren Jugendliche vermehrt auch weitere Substanzen. Der Gemeinderat hält diesen Trend für besorgniserregend, weil manche der Substanzen Abhängigkeiten und Gesundheitsschäden verursachen können.

Aufgrund dieser Dynamik musste der Jugi-Betrieb vorübergehend eingestellt werden. Es war für eine einzelne Jugendarbeiterin unmöglich, an diesem gut frequentierten Treffpunkt sowohl die Hausregeln als auch die Corona-Massnahmen durchzusetzen.

Da die mit der Jugendarbeit betraute MOJUGA Stiftung für Kinder- und Jugendförderung die Gemeinde frühzeitig über den Trend informierte, konnte der Gemeinderat schnell handeln.

Der Jugi-Betrieb soll sichergestellt werden

Vor allem im Hinblick auf die bevorstehende kältere Jahreszeit steht die Wiederaufnahme des Jugi-Betriebs im Fokus. Für eine gesunde Entwicklung brauchen Jugendliche Orte ausserhalb ihres Elternhauses, wo sie unter sich sein und ihre gemeinsame Zeit selbst gestalten können.

Der Gemeinderat hat deshalb be­schlossen, die Jugendarbeit vorübergehend zu verstärken. Ab Dezember 2021 bis im April 2022 wird die Jugendarbeiterin Nicole König durch den Jugendarbeiter Oliver Schmid unterstützt.

Jugendliche, die keine Substanzen konsumieren, können sich dadurch ab der ersten Dezemberwoche freitags wieder im suchtmittelfreien Jugi treffen und mit den Jugendarbeitenden über ihre Anliegen spre­chen.

Es wird eine Suchtberatungsstelle angeboten

Das Jugi wird dabei mindestens vorerst wechselweise für einzelne Klassenstufen geöffnet sein. Zu­sätzlich bietet die Jugendarbeit zweimal monatlich am Samstag die «Offene Turnhalle» an und somit eine weitere Begegnungsmöglichkeit, die Jugendliche nach eigenem Wunsch gestalten und nutzen können.

Eltern können bei beiden Angeboten darauf vertrauen, dass sich ihre Kinder in einer sicheren Umgebung aufhalten.

Auch mit den Betroffenen steht die Jugendarbeit im Kontakt. Dabei setzt sie nicht nur auf Information rund um einen sicheren Konsum, sondern bietet auch Begleitung zu einer Suchtberatungsstelle an.

Die Jugendarbeitenden werden auch beliebte Treffpunkte aufsuchen

Um dazu beizutragen, dass sich die aktuelle Dynamik in Zukunft möglichst nicht wiederholt, fokussiert die Jugendarbeit darauf, vertrauensvolle Beziehungen schon zu jüngeren Jugendlichen aufzubauen, die eine sichere Begleitung durch die Jugendzeit ermöglichen.

Gleichzeitig werden die Jugendarbeitenden regelmässig an jenen Orten auf dem Gemeindegebiet präsent sein, an denen sich ältere Jugendliche gerne aufhalten. So treten Sie auch mit jenen Jugendlichen in Kontakt, die den Treff nicht besuchen und sind in der Lage, ungünstige Entwicklungen weiterhin früh zu erkennen.

Die Polizei will die Kontrollen verstärken

Als ergänzende Massnahme wird die Kommunalpolizei Region Pfäffikon vermehrt Kontrollen bei neuralgischen Punkten durchführen.

Sollte sich die Situation an öffentlichen Plätzen mit Sachbeschädigungen und Lärm vor und während der Nachtruhe nicht bessern, werden weitere Schritte wie Arealverbote für Schulanlagen etc. geprüft.

Auch eine aktivere elterliche Fürsorge für die betreffenden Jugendlichen würde zu einer besseren Situation beitragen. Details zu den Öffnungszeiten und Terminen der Offenen Halle sowie weitere Informationensind auf der Homepage der Jugendarbeit Russikon zu finden.

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