Wie die Gemeinde Hittnau angibt, hat sie 350'000 Franken für den Kauf der Wohncontainer zur Unterbringung von weiteren 15 Asylsuchenden ab Juni 2023 bewilligt.
Flüchtlinge Ukraine Krieg
Flüchtlinge in der Schweiz. (Symbolbild) - dpa
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Ab dem 1. Juni 2023 gilt für alle Gemeinden des Kantons Zürich eine neue Flüchtlingsquote. Die Quote wird von 0,9 auf 1,3 Prozent erhöht.

Das heisst: Pro 1000 Einwohner müssen die Gemeinden und Städte neu 13 Flüchtlinge aufnehmen – bis anhin waren es 9.

Für Hittnau bedeutet dies, dass zusätzlich zu den bisher 33 Asylsuchenden 15 hinzukommen.

Die bestehenden Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge sind ausgeschöpft. Wie kann das Problem gelöst werden?

Wohncontainer seien eine geeignete und umsetzbare Variante

Diese Entwicklung kommt wenig überraschend.

Entsprechend hatte der Gemeinderat Hittnau bereits im Februar eine Projektgruppe eingesetzt, um Vorschläge für Unterbringungsmöglichkeiten von Asylsuchenden auszuarbeiten.

Dabei musste festgestellt werden, dass nur wenige machbare Optionen bestehen.

Als geeignete und umsetzbare Variante zeigten sich Wohncontainer. Geplant sind aktuell 12 Plätze, die im Notfall kurzfristig auf bis zu 24 Plätze erweitert werden könnten.

In der Gemeinde Hittnau bestehen nur wenige Freiflächen

Noch nicht definitiv klar ist allerdings, wo die Container platziert werden können. In der Gemeinde Hittnau bestehen nur wenige Freiflächen, die hierfür infrage kommen.

Die Politische Gemeinde ist Eigentümerin von zwei Parzellen, die grundsätzlich geeignet sind: Das Areal der einstigen Kläranlage in der Müllerwis sowie eine Parzelle im Wertig.

Der Gemeinderat favorisiert den Standort Müllerwis. Allerdings liegt das Grundstück in der Landwirtschaftszone.

Möglicher Standort wartet auf Entscheid des Kantons

Die Baudirektion des Kantons Zürich hat jedoch bekannt gegeben, dass sie temporäre Asylunterkünfte ausserhalb von Bauzonen unter gewissen Voraussetzungen bewilligen wird.

Somit muss zuhanden der Baudirektion eine substanziierte Standortbegründung ausgearbeitet und mit dem Baugesuch eingereicht werden.

Erst mit deren Zustimmung kann auf dem ehemaligen ARA-Areal gebaut werden. Sollte diese nicht erteilt werden, müsste der Standort Wertig nochmals geprüft werden.

Längerfristige Nutzung im Auge

Miete oder Kauf? Die Projektgruppe hat für beide Optionen Offerten eingeholt. Bei nur einem Betriebsjahr wäre die Miete gegenüber dem Kauf finanziell günstiger.

Allerdings geht der Gemeinderat davon aus, dass die Nutzung für einen längeren Zeitraum erfolgen wird und bevorzugt unter diesem Aspekt den Kauf der Container.

Dank schnellem Handeln konnten gebrauchte Container reserviert werden, die bereits als Unterkünfte für Bauarbeiter gedient haben; die Gemeinde kann diese recht günstig erstehen.

Nötiger Kredit wurde im April 2023 bewilligt

Der Kauf sowie die nötigen baulichen Massnahmen – Fundation, Erschliessung mit Wasser, Abwasser und Elektrizität, Umgebungsarbeiten – ergeben Kosten von 350'000 Franken.

Der Gemeinderat hat den entsprechenden Kredit in seiner Sitzung vom 12. April 2023 als gebundene Ausgabe bewilligt.

Dies, weil der Asylbereich generell durch übergeordnetes Recht bestimmt wird und die Gemeinden für die Erfüllung der ihr zugewiesenen Aufgaben aufkommen müssen.

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