Neue Kulturstrategie soll Standort Olten attraktiver machen
Wie die Stadt Olten mitteilt, hat der Stadtrat am 11. März 2024 die neue Strategie «Kulturstadt Olten 2023 bis 2030: Kultur» verabschiedet.

Vor 20 Jahren hat die Stadt Olten eine ausführliche Analyse der Kultur in Olten mit Bestandsaufnahme, Umfrage und Massnahmenplan durchgeführt.
Seitdem haben sich viele Gegebenheiten verändert, sodass eine Anpassung beziehungsweise Neuformulierung des seinerzeit erstellten Kulturkonzepts nötig wurde.
Der Stadtrat stellte daher die erforderlichen finanziellen Mittel ins Budget 2023 ein, um dieses an die heutige Situation und ihre Herausforderungen anzupassen.
Förderpraxis soll abgeglichen werden
Der Prozess wurde von den beiden Leiterinnen des Studienangebots Kulturmanagement der Universität Basel begleitet.
Bei der Überarbeitung ging es unter anderem auch um Fragen der Gewichtung innerhalb der städtischen Kulturpolitik.
Die bestehende Förderpraxis sollte zudem mit der aktuellen Kulturszene und der Praxis anderer Städte abgeglichen werden.
Aufgrund einer Analyse der kulturellen Ist-Situation in Olten sollten Strategien abgeleitet sowie auf der Basis eines partizipativen Vorgehens mögliche Handlungsfelder und Massnahmen skizziert werden.
Steuergruppe tagte sieben Mal
Für die Steuerung und Planung des Erarbeitungsprozesses wurde eine siebenköpfige Steuergruppe unter der Projektleitung von Markus Dietler, Direktionsleiter Präsidium, eingesetzt, welche sieben Mal tagte.
Die Anspruchsgruppen (Stakeholder) wurden in einer ersten Phase mit Interviews sowie mit Fokusgruppen- und Werkstattgesprächen abgeholt; die Ergebnisse wurden an zwei öffentlichen Veranstaltungen konsolidiert.
Kultur als wesentlicher Standortfaktor
Das Fazit in der daraus entstandenen, vom Stadtrat am 11. März 2024 verabschiedeten, Strategie «Kulturstadt Olten 2023 bis 2030: Kultur» trägt wesentlich zur Standortattraktivität von Olten bei.
Die Strategie macht die Stadt Olten nicht nur als Ausflugsziel und Treffpunkt attraktiv, sondern auch als Wohn- und kreativen Schaffensort.
Attraktivität von Olten unterstützen
Das Kulturleben in Olten wartet mit kulturellen Highlights auf.
In der Stadt der kurzen Wege können diese mit einem attraktiven gastronomischen Angebot oder einem Besuch von Bars, einer Tagung, mit Sport oder einem Ausflug in die Natur kombiniert werden.
Kulturelle Veranstaltungen können sowohl identitätsstiftende, verbindende als auch integrative Wirkungen haben.
Es gilt auch in dieser Hinsicht, die Attraktivität von Olten als Stadt der guten Chancen mit guten Rahmenbedingungen zu unterstützen.
Förderung für Einzelprojekte unterrepräsentiert
In der Kulturförderung sind weite Teile der Fördermittel institutionell für städtische Institutionen oder mit Leistungsvereinbarungen unterstützte Drittinstitutionen gebunden.
Die Förderung für Einzelprojekte und noch nicht etablierte Initiativen wird vom Bericht als unterrepräsentiert bewertet.
Zudem fehle es aktuell an proaktiver Information über die Fördermöglichkeiten der Stadt und Beitragshöhen einer potenziellen Unterstützung.
Deutlich wurde sowohl in der Einschätzung durch die externe Beratung als auch aus der Perspektive der am Prozess unmittelbar Beteiligten, dass mehr finanzielle Mittel für die Projektförderung bereitgestellt werden sollten. Der (Mehr-)Umfang ist im politischen Prozess zu definieren.
«Zugang zu Kultur» verbessern
Im Beteiligungsprozess wurde deutlich, dass von Seiten der Kulturschaffenden, -vermittelnden und -veranstaltenden, aber auch von den Kulturinteressierten mehr Austausch mit der Verwaltung und eine aktivere Rolle der Stadt gewünscht wird.
Dies erfordert mehr Personalressourcen in der Verwaltung für die Aufgabe der Kulturförderung.
Mit Blick auf die Förderpraxis wird zudem Klarheit bezüglich der Ansprechpersonen und Entscheidungsprozesse, der Fördermöglichkeiten und Beitragshöhen und der Förderkriterien gewünscht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherung der Umsetzung dieser neuen Strategie, wobei auch hier ausreichend (personelle) Ressourcen einzuplanen sind.
Bedürfnisse aus den Gesprächen ableiten
Bei den Bevölkerungsgruppen, die durch Fokusgruppen erreicht wurden, lassen sich aus den Gesprächen zudem Bedürfnisse ableiten, die insbesondere mit dem Thema «Zugang zu Kultur» zu tun haben.
Eine Öffnung und adressatengerechte Kommunikation der Kulturanbietenden im Sinne des Abbaus psychologischer Barrieren sollte dabei mit dem Abbau physischer Zugangshürden einhergehen.
Breiter Fächer von Massnahmen
Auf dieser Ausgangslage wurde die eigentliche Strategie Kulturstadt Olten formuliert, die eine Definition des Kulturverständnisses, eine strategische Zielsetzung, vier Leitsätze zu den Themen «Vielfalt und Ausstrahlung», «Zugang und Koordination», «Innovation und Nachhaltigkeit» sowie «Transparenz und Kommunikation» und entsprechende Handlungsfelder beinhaltet.
Einen wesentlichen Bestandteil bilden zudem die Massnahmen, die in die drei Kategorien kurz-, mittel- und langfristig eingeteilt wurden.
Sie reichen von kurzfristigen Kommunikationsmassnahmen über Basiselemente wie genügende personelle und finanziellen Ressourcen bis zur Sicherung der erforderlichen Infrastruktur.
Die entsprechenden Erfordernisse sollen in den kommenden Jahren nach Massgabe der finanziellen und politischen Umsetzbarkeit in die jeweiligen Budgets eingegeben werden.