Gastkolumne von Raphael Schär-Sommer: «Auf dem Weg zur Velostadt?»

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Olten,

Raphael Schär ist Mitglied des Oltner Gemeindeparlaments und im Vorstand der Grünen. Hier schreibt er sein Anliegen bezüglich des Velo-Verkehrsnetzes in Olten.

Raphael Schär-Sommer Gastbeitrag
Raphael Schär-Sommer schreibt den aktuellen Gastbeitrag. - z.V.g.

Das Velonetz in der Stadt Olten hat zweifelsfrei noch viel Verbesserungspotenzial. Mit den nationalen Velorouten 5 und 8 sind wir zwar mindestens auf der Karte von SchweizMobil gut angeschlossen.

Aber bereits entlang dieser Route liegen zwei grosse Schwachpunkte im Oltner Velonetz. Der eigentliche Knotenpunkt im nationalen und lokalen Velonetz liegt am Klosterplatz.

Von dort zweigt unter anderem die Route 50 nach Solothurn ab. Doch eine klare und sichere Linienführung suchen Velofahrer*innen dort vergebens.

Der Klosterplatz ist vielmehr ein Parkplatz, wo sich die Velofahrer*innen auch noch irgendwie durchschlängeln sollten.

Wer vom Bahnhof zu Fuss die Altstadt besucht oder mit dem Velo auf den Routen 5&8 aus Aarau kommt, weiss spätestens am Klosterplatz, dass Olten für Autos gebaut wurde. Wann haben wir in Olten endlich den Mut, solche Plätze zu beleben, statt nur als Parkierungsmöglichkeit zu nutzen?

Ein zweiter Schwachpunkt, ein paar Meter weg vom Klosterplatz, ist die Anbindung an den Bahnhof, die fehlenden Veloabstellplätze und eine sichere Velounterführung zwischen den beiden Stadtseiten.

Heute ist die Fahrt von einer zur anderen Stadtseite nur auf viel befahrenen Hauptstrassen via Sälikreisel oder Unterführungsstrasse und illegal durch die Winkelunterführung möglich.

Mit dem neuen Bahnhofplatz können nun aber mehrere Probleme gleichzeitig gelöst werden. Es soll eine grosse Velostation gebaut werden, welche über eine eigene Brücke einen Direktanschluss an die Römerstrasse erhält.

Unter den Gleisen hindurch könnte in einem Zusatzprojekt auch ein Velotunnel gebaut werden, welcher beide Stadtseiten endlich sicher verbindet. In Kombination mit der neuen Brücke kann dann zum Beispiel der Wildpark Mühletäli auf Nebenstrassen vom Kleinholz aus mit dem Velo erreicht werden.

Der Velotunnel ist eine einmalige Chance, die beiden Stadtteile endlich zu verbinden. Die Gleise sind durch den alten Posttunnel bereits unterquert.

Einzig bei den Gleisen 1 bis 3 müsste noch optimiert werden und an der Tannwaldstrasse braucht es eine Rampe wie schon zur Velostation auf der rechten Gleisseite.

Der Posttunnel ist erstaunlich breit und genug hoch, um ihn mit dem Velo zu befahren. Der Tunnel macht jedoch nur mit dem neuen Bahnhofplatz Sinn, da die neue Velostation und die neue Brücke über die Aare die entscheidenden Ergänzungen sind, um wie erwähnt direkt von der rechten Gleisseite in die Altstadt fahren zu können.

Der Bau macht auch gemeinsam mit dem neuen Bahnhofplatz Sinn, weil so Synergien beim Bau entstehen.

Wie schon beim Ländiweg sollte die Stadt wo immer möglich Synergien mit anderen Projekten nutzen.

Es bleibt also Zeit für Verhandlungen mit der SBB und eine Machbarkeitsstudie durch ein Ingenieurbüro. Packen wir diese Chance? Werden wir bald zu einer Velostadt mit einem sicheren Velonetz?

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