Wie die Gemeinde Kestenholz informiert, erweckten die Kinder die Schildbürger mit viel Elan auf der Bühne zum Leben.
Ortsschild an der Gäustrasse in Kestenholz.
Ortsschild an der Gäustrasse in Kestenholz. - Nau.ch / Werner Rolli
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«Kommt, wir streuen einfach Erbsen auf den Platz und verschieben unsere Kirche, damit sie uns nicht mehr vor der Sonne steht und es heller wird.»

Solche und ähnlich aberwitzige Ideen haben als Erzählungen über die Bewohner der fiktiven Ortschaft Schilda im deutschen Wortschatz Einzug gehalten.

Der «Schildbürgerstreich» ist zum Bestandteil der Umgangssprache geworden – gerade in unserer heutigen (politisch) verrückten Zeit wird der Begriff häufig verwendet.

Bereits fünf Jahre sind vergangen, seit der Kindergarten und die Primarschule Kestenholz zuletzt ein Schultheater-Projekt durchgeführt haben.

Umsetzung des Musicals «d’Schildbürger»

Mit viel Vorfreude und Spannung wurde die Umsetzung des Musicals «d’Schildbürger» erwartet.

«E sones Schilda, das muess me gseh ha. Und niemer weiss genau, wo’s liit. Doch d’Dummheit die isch gar ned wiit ewäg vo Stouz ond Hass ond Niid …»

Mit diesen Liedzeilen startete die bunte Kinderschar vom Chindsgi bis in die sechsten Klasse die Darstellung einiger der wundersamen, abenteuerlichen Schildbürgergeschichten.

Bunt im wahrsten Sinne des Wortes: Für die Kulisse und die Kostüme hatte sich die Vorbereitungsgruppe thematisch für LEGO, dessen Farbgebung und Optik entschieden und dabei keinen Aufwand gescheut.

Kinder erweckten die Schildbürger auf der Bühne zum Leben

Bereits der liebevoll gestaltete Eingangsbereich liess das Publikum in die andere Welt eintauchen.

Die Kinder hatten im Vorfeld unzählige Kartonschachteln bemalt, die auf der Bühne zu Häusern und einer Kirche aufgestapelt wurden – eine sehr kreative Idee, die sich als eindrücklich und wirkungsvoll entpuppte.

Mit viel Elan erweckten die Kinder die Schildbürger auf der Bühne zum Leben. Aufgrund ihrer Tatkraft und Intelligenz waren sie auf der ganzen Welt als Berater gefragt.

Doch «Ojemine», es wurden immer weniger Bewohner, die noch in Schilda verblieben, das durfte nicht sein.

Erzähler verflochten die Geschichten zu einem sinnvollen Ganzen

Die emanzipierten Schildbürgerfrauen liessen ihre Männer zurückkehren und gemeinsam heckten sie einen Plan aus, wie sie auf dem Arbeitsmarkt weniger begehrt sein würden.

Allmählich begannen sie, ihre Klugheit durch Dummheit zu ersetzen.

Gekonnt veranschaulichten die jungen Schauspieler, wie kübelweise Licht eingefangen wurde für das Rathaus ohne Fenster, wie die Kirche angeblich verschoben oder die wertvolle Glocke zum Schutz vor Räubern im See versenkt wurde.

Erzähler, die sich jeweils an unterschiedlichen Standorten platzierten, verflochten die Geschichten zu einem sinnvollen Ganzen.

Das Publikum belohnte die starke Leistung

Besonders schön zu sehen war, wie die Kinder Stilelemente aus dem Theater und Tipps der Theaterpädagogin oder der Lehrpersonen umzusetzen vermochten.

Das Publikum belohnte die starke Leistung an beiden Vorführungsabenden mit vielen Lachern und Applaus.

Herausragend war die musikalische Begleitung: Musiklehrer der Musikschule Oensingen-Kestenholz und (angehende) Profimusiker untermalten nicht nur passend die Handlung.

Sie unterstützten die mutigen Chor- und Solosänger, die sich jeweils auf der Seitenbühne aufstellten und die gespielten Szenen umrahmten.

Bewirtung der Besucher

Entstanden ist ein Gesamtkunstwerk, auf das die Schule Kestenholz stolz sein darf.

Mit dazu beigetragen hat natürlich auch die Bewirtung der Besucher vor und nach dem Musical, was die Fünft- und Sechstklässler mit ihrem grossen Einsatz super meisterten.

Alles nach dem Motto: «Hau Ruck, mir zieh am gliiche Strick. Hau Ruck, mir göi dur dünn und dick.

Denn mitenang goht’s besser, mitenang gohts guet. Elei isch me so höuflos, doch zäme heimer Muet!»

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