Das Nidauer Stadtparlament hat am Donnerstagabend zwei planerische Grundlagen für das Grossprojekt Agglolac abgelehnt. Hauchdünn lehnte das Parlament die Gründung eines Gemeindeverbandes mit Biel ab und sagte ebenso hauchdünn Nein zu einem Vertrag mit der Arealentwicklerin Mobimo AG.
Nidau
Blick auf Nidau. (Symbolbild) - Wikipedia
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Bei 15 zu 15 Stimmen gab Ratspräsident Markus Baumann (SVP) bei der Gründung des Gemeindeverbands den Stichentscheid. Dieser Verband hätte sich um die Umsetzung des Grossprojekts an der Stadtgrenze von Biel und Nidau gekümmert. Mit 15 zu 14 Stimmen bei einer Enthaltung sagte das Parlament Nein zum Vertrag mit der Immobiliengesellschaft aus dem Kanton Zürich.

Stadtpräsidentin Sandra Hess (FDP) hatte im Rat für Zustimmung geworben. Mit Agglolac könne sich Nidau hin zum Wasser entwickeln. Auf dem ehemaligen Expo-Gelände soll ein öffentlich zugänglicher Grüngürtel aufgewertet werden. Im rückwärtigen Bereich soll ein neues Stadtquartier mit Wohnungen für 1700 Personen entstehen. Seit der Landesausstellung ist das Gebiet eine Brache mit Zwischennutzungen.

Es habe Mut, Hartnäckigkeit und eine Vision gebraucht, um das Projekt soweit voranzutreiben, dass es jetzt dem Stadtrat und bei Zustimmung, dem Volk vorgelegt werden könne, führte Hess aus.

«Agglolac ist nicht einfach ein Wohnbauprojekt», betonte die Stadtpräsidentin. Es sei der Wille, die Stadt zu erweitern und vielfältiges Leben am Wasser zu ermöglichen.

Widerstand kam von der SVP. Agglolac werde beim Volk keine Chance haben, zeigte sich Leander Gabathuler überzeugt. Es wäre unseriös, wenn der Stadtrat seine Arbeit nicht mache und einfach ein unausgegorenes Projekt durchwinke, damit das Volk selber schauen möge.

Die Volkspartei stellte sich laut Gabathuler nicht gegen eine neue Nutzung des Geländes. Sollte Agglolac abgelehnt werden, mache sich die SVP für einen Dialogprozess stark, in den die Bevölkerung von Anfang an einbezogen werde. Ein Nein zu Agglolac sei eine Chance, um ein mehrheitsfähiges Projekt zu erarbeiten.

Auch die SP wollte nicht einfach «durchwinken», wie Tobias Egger namens der Fraktion sagte. Sollte das Projekt in der ersten Runde scheitern, wäre das weder für den Investor Mobimo noch für Nidau ein Drama. Das Projekt könne Korrekturen und eine Ehrenrunde aushalten.

Der Nidauer Stadtrat befindet sich aktuell noch immer in der Detailberatung.

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