Ina Kunz erhält den Reinacher Preis für ihr kulturelles Engagement

Gemeinde Reinach BL
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Muttenz,

Die Künstlerin, Ausstellungsmacherin, Gestalttherapeutin, Journalistin Ina Kunz prägt das kulturelle Leben in Reinach seit Jahrzehnten.

Ina Kunz wird für ihr langjähriges kulturelles Schaffen mit dem Reinacher Preis ausgezeichnet. - Foto: Gemeinde Reinach

Künstlerin, Ausstellungsmacherin, Gestalttherapeutin, Journalistin: Ina Kunz prägt das kulturelle Leben in Reinach seit Jahrzehnten auf verschiedenste Weise. Der Gemeinderat Reinach ehrt sie für ihr vielfältiges Schaffen mit dem Reinacher Preis.

Ina Kunz stammt aus Wuppertal und kam als junge Frau nach Basel, wo sie nach ihrer kaufmännischen Ausbildung eine Stelle bei Hoffmann La Roche fand. Zuvor hatte sie bereits ein Jahr lang die Kunst- und Gewerbeschule in Wuppertal besucht. Schon als Kind hatte sie sich auf spielerische Weise künstlerisch betätigt.

Doch während des Kriegs fehlte es ihren Eltern an den nötigen Mitteln, um ihrer Tochter den Herzenswunsch einer künstlerischen Ausbildung zu erfüllen, so dass sie einen Beruf erlernte. Nach einem Monat in Basel lernte sie ihren Mann kennen, der aus Reinach kommt, wo sie beide bis heute leben.

Papier als inspirierendes Material

Nach der Heirat nahm sie ihr künstlerisches Schaffen sofort wieder auf und belegte Grafik-Kurse an der Schule für Gestaltung in Basel. Hier lernte sie viele Persönlichkeiten kennen, die auch für ihr weiteres Leben prägend waren.

Ina Kunz arbeitete schon seit Beginn ihres künstlerischen Schaffens sehr gerne mit Papier, später kam Pulpe dazu, ein natürlicher Faserstoff, den sie selbst herstellt. Schon als Kind war Papier ein inspirierendes Material für sie, da es während der Kriegsjahre kein Spielzeug gab.

Bedingt durch ihre grosse Sammlung an Schweizer Spielen behielt das Spielerische grossen Einfluss auf ihre Werke, denn sie bezeichnet sich als wachen Geist und legt sich nicht auf eine Technik, auf eine Ausdrucksform fest.

Wenn sie Musse hat, schöpft oder giesst sie Papier, was sehr viel Zeit braucht und auch etwas Meditatives hat. Vulkane mit ihrer brodelnden, glühenden, sich bewegenden Erdmasse (Magma) faszinieren und inspirieren sie bis heute. Malerei war für sie stets auch ein Ventil, wie sie sagt.

Konträre und vielseitige Ausdrucksformen

Auf die Frage, warum sie – nach unzähligen Ausstellungsteilnahmen vor allem in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland – eine eigene Galerie ins Leben gerufen hatte, lächelt sie und sagt, dass das Angebot in Reinach damals nicht vorhanden gewesen sei.

Darum habe sie am 1. Oktober 2009 den Ausstellungsraum «AU6 Raum für Kunst Reinach» eröffnet. Zehn Jahre lang waren viele namhafte Künstler in ihrer Galerie vertreten. Bei den Ausstellungen legte Ina Kunz Wert darauf, dass die künstlerischen Ausdrucksformen der Ausstellungsteilnehmer konträr und vielseitig waren und die Werke in einen Dialog miteinander traten.

Ina Kunz präsidierte während fünf Jahren den Verein «Kultur in Reinach». Lange Jahre war sie für namhafte Schweizer und Deutsche Zeitungen und Illustrierte als Journalistin tätig. Ausserdem ist sie Verfasserin von mehreren Büchern zu den Themen Kreativität, Spiel sowie Papierschöpfen.

Ausbildung in Gestalttherapie

Während ihrer Ausbildung zur Spielpädagogin und Kunsterzieherin kam sie an der Akademie Remscheid mit der Gestalttherapie in Berührung und machte dort eine entsprechende Ausbildung.

Damit konnte sie sich ein neues Betätigungsfeld schaffen. In der Gestalttherapie begleitet sie bis heute Menschen mit psychischen Problemen und regt ihr Denken und die Verarbeitung ihrer Probleme mit künstlerischen Mitteln an, so zum Beispiel mit Holzfiguren oder Gemälden. Sie sagt, vor allem in letzter Zeit hätten sich wieder vermehrt Menschen bei ihr gemeldet, die eine Gestalttherapie machen wollen.

Für die Zukunft hat sie keine konkreten Pläne. Sie bleibt spontan und vielseitig und schaut, was auf sie zukommt. Das entspreche ganz ihrem Naturell, wie sie sagt, und es habe bisher immer funktioniert und Gutes hervorgebracht.

Werke aus Naturmaterial

Sie bringt gerade einen Katalog mit Werken aus Naturmaterial heraus. Teile ihrer Sammlung von 263 Schweizer Spielen werden seit anfangs September als Sonderausstellung in La Tour-de-Peilz bei Vevey gezeigt – übrigens einem von nur drei Spielmuseen weltweit. Sie ist neu in der Jury bei der Eingliederungsstätte Baselland, wo sie Bilder für Ausstellungen aussucht.

Die Psychiatrische Klinik Liestal hatte sie und andere Kunstschaffende angefragt, ob sie ein Werk als non-verbale Antwort auf Werke von Patienten schaffen würden. Eine solche Herausforderung nahm sie gerne an. So bleibt sie ständig in Bewegung und ihre Freude an der Kunst bleibt ihr Lebenselixier.

Für ihr grossartiges Schaffen und ihr kulturelles Engagement in Reinach ehrt sie der Gemeinderat Reinach nun mit dem Reinacher Preis 2020/21.

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