Die Gemeinde Elgg scheint die Heimatscheine nur an die Ehemänner ihrer Bewohner zu senden, empört sich eine Anwohnerin. Auch Datenschützer sehen das kritisch.
Elgg
Die Gemeindeverwaltung Elgg. - Nau.ch / Simone Imhof

Das Wichtigste in Kürze

  • In Elgg hat eine Frau berichtet, dass ihr Heimatschein an ihren Ehemann gesendet wurde.
  • Rechtlich ist das nicht zulässig, betonen Datenschützer.
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Wenn wichtige Dokumente an den Ehemann adressiert werden, bringt das für die Ehefrau einige Probleme mit sich. Das findet auch eine Frau in Elgg ZH, deren Heimatschein zusammen mit dem ihres Mannes ausschliesslich an ihn gesendet wurde.

«Wenn die Dokumente mich betreffen, will ich sie auch erhalten. Ich bin doch nicht das Anhängsel meines Mannes», sagt sie gegenüber dem «Landbote».

Auch ihr Mann scheint schockiert über diese Vorgehensweise der Gemeinde zu sein. Er soll seiner Frau mitgeteilt haben: «Wenn wir jetzt Krach hätten, dann käme der Schein nicht zu dir.»

Laut «Landbote» wäre die Intention der Gemeinde jedoch harmlos gewesen. Es wäre lediglich darum gegangen, Portokosten zu sparen, teilte der Gemeindeschreiber Marcel Aeschlimann mit.

Eigentlich hätte sich in dem Briefumschlag auch ein Schreiben für die Ehefrau befinden müssen.

Er liess wissen: «Wir bedauern sehr, dass wir in diesem Fall offenbar das Schreiben an die Ehefrau nicht ins gleiche Couvert gelegt haben.»

Durch dieses Missgeschickt sieht die kantonale Datenschutzbeauftragte Dominika Blonski den Datenschutz verletzt. «Persönliche Informationen dürfen nicht an andere Personen geschickt werden», erklärt sie im «Landbote».

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