Sargans: Entwurf für neues Schulhaus in Malerva liegt vor

Sargans braucht dringend neuen Schulraum: Die Schülerzahlen steigen, so dass es in den bestehenden Schulhäusern immer enger wird.

Die Gemeinde hat deshalb in den vergangenen Jahren verschiedene Möglichkeiten geprüft und ist zum Schluss gekommen, im Gebiet Malerva nahe des Gutshofs ein neues Primarschulhaus zu bauen und den bestehenden Kindergarten durch einen neuen zu ersetzen.

Das Areal gehört der Gemeinde und befindet sich in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Im Rahmen eines zweistufigen selektiven Verfahrens wurde der Auftrag an das Architekturbüro Atelier drü aus Flums vergeben.

Das Projekt liegt nun in seinen wesentlichen Elementen vor. Im Lauf dieses Monats wird es mehreren Interessengruppen vorgestellt und am 29. März im Rahmen einer Vorgemeinde der Gesamtbevölkerung präsentiert.

Ende vergangener Woche stellten Gemeindepräsident Jörg Tanner und das Atelier drü das Schulhaus erstmals den Lehrkräften sowie Anwohnern vor. Das neue Primarschulhaus soll längs der St. Gallerstrasse mit Parterre, drei Obergeschossen und einem Untergeschoss entstehen und eine aufgelockerte Fassade aufweisen.

Vorgesehen sind zwölf Schulzimmer mitsamt allen nötigen weiteren Räumen. Ins Gebäude integriert ist eine Einfachturnhalle. Das Raumkonzept sieht eine flexible und offen konzipierte Lernlandschaft vor, welche heutige und künftige Unterrichtsformen ermöglicht und für eine transparente, lebendige Schule der Zukunft steht.

Südlich des Primarschulhauses und von der Strasse abgerückt ist der Dreifach-Kindergarten vorgesehen, mit eigenem Areal, Spiel- und Pausenplätzen.

Zwischen den beiden Gebäuden soll der freigelegte Töbelibach fliessen. Das gesamte Malerva-Areal wird naturnah und mit Blick auf Biodiversität gestaltet, so dass eine Schulanlage mit einmaligem Charakter entsteht.

Angegliedert sind die Sportanlagen mit Mehrzwecklaufbahn, Allwettersportplatz und Multifunktionswiese. Sie befinden sich in einem Areal, in dessen Untergrundüberreste aus der Römerzeit entdeckt wurden. Entsprechend muss die Realisierung des Schulhausprojekts auf archäologische Ausgrabungen Rücksicht nehmen.

Noch müssen diverse Details geklärt und offene Frage beantwortet werden, bis das Schulhaus Malerva seine exakte Gestalt annimmt. Offen sind beispielsweise die Fassadengestaltung oder die Energieversorgung, die ohne Erdöl oder Erdgas erfolgen wird.

Entsprechend kann die Gemeinde auch die genauen Baukosten derzeit noch nicht beziffern. Geht alles nach Plan, wird die Kreditvorlage aber im Sommer vorliegen und voraussichtlich am 25. September 2022 vors Volk kommen.

Falls es keine Verzögerungen gibt, können der neue Kindergarten Malerva sodann im Sommer 2025 und das Primarschulhaus im Sommer 2026 eröffnet werden.

Sowohl Lehrpersonal wie Anwohner zeigten sich Ende vergangener Woche grundsätzlich angetan vom vorgestellten Schulhausprojekt.

Die Lehrkräfte fanden offene Ohren mit dem Wunsch, bei der Gestaltung von Details mitzureden, während die Nachbarschaft Bedenken wegen allfälligen Lärms und vor allem wegen der Verkehrsentwicklung und Parkplatzbewirtschaftung äusserte. Insgesamt aber war von einem konzeptionell überzeugenden und «coolen, lebendigen Projekt» die Rede.