Die Region Zürichsee ist um eine Sommerattraktion reicher
Sommerfähre - Rapperswil
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Die Region Zürichsee ist um eine Sommerattraktion reicher: Während zwei Wochen verkehrt zwischen Lachen, Altendorf und Jona Busskirch die Oberseefähre und verbindet die gegenüberliegenden Ufer am Obersee. Die Gemeinden Lachen, Altendorf sowie die Stadt Rapperswil-Jona bieten in Zusammenarbeit mit der „Agglo Obersee“ und Rapperswil Zürichsee Tourismus vom 28. Juli bis 11. August täglich Querfahrten auf dem Obersee an.

Schifffahrt verbindet

Die Schifffahrt ist ein wichtiges und verbindendes Verkehrsmittel und verknüpft auf erlebnisreiche Weise verschiedene Angebote rund um den See. Im Zusammenhang mit der Entwicklung des verbindenden Weges rund um den Obersee und zur Förderung des Langsamverkehrs war das Angebot für einen fahrplanmässigen Schiffsbetrieb in Ergänzung und als Zubringer zu den Längsverbindungen der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) schon länger im Interesse der Anliegergemeinden am oberen Zürichsee. 2018 als Idee initiiert, kann bereits im Sommer 2019 ein Betrieb realisiert werden. Die neu renovierte MS Jean Jacques Rousseau sticht als Oberseefähre am 28. Juli erstmals in See! Ermöglicht wird dies durch die Stadt Rapperswil-Jona sowie die Gemeinden Lachen und Altendorf.

Ein attraktives Angebot für die Region oder für Ferien zu Hause

Für symbolische zwei Franken pro Querfahrt ist man Gast auf der Oberseefähre. Abfahrt bzw. Ankunft ist im Hafen Lachen, Altendorf und Jona Busskirch. „Die Gäste werden eingeladen, auf der anderen Seeseite auszusteigen und das gegenüberliegende Ufer zu Fuss zu entdecken, etwas zu essen oder zu trinken“, führt Peter Göldi, Geschäftsführer der Agglo Obersee aus. Damit dies auch gut gelingt, kann das Fährticket in der Marina Lachen, im Restaurant Seegartenkeller in Jona Busskirch, der Bäckerei Knobel in Altendorf sowie bei der Tourist Information Rapperswil als Wertgutschein eingesetzt werden. Bei den im Projekt involvierten Leistungsträgern bekommt man z.B. einen Kaffee, ein Menü oder ein Glace einen Franken günstiger. Mit dabei ist auch Knies Kinderzoo. Hier kann das Ticket für einmal Reiten nach Wahl oder für das Rösslitram eingelöst werden. „Einfach genial, wie spontan die Leistungsträger für dieses Sommerprojekt begeistert werden konnten“, freut sich Yasmin Kistler von Rapperswil Zürichsee Tourismus.

Langsamverkehr fördern

Die Fähre richtet sich an Fussgänger. Es können auch Kinderwagen und soweit das Platzangebot ausreicht Fahrräder mitgenommen werden. Die Oberseefähre versteht sich auch als Teil oder Abkürzung auf dem Zürichseerundweg (Schweiz Mobil Route 84). Wer die Fähre auf der Seite von Rapperswil-Jona erreichen und mit dem Auto anreisen will, wird mittels Beschilderung auf die öffentlichen Parkplätze bei den Sportanlagen im Grünfeld und auf den Paraparkplatz verwiesen. Von dort kann Busskirch zu Fuss auf der offiziellen Schweiz Mobil Route 84 bequem erreicht werden.

Fährbetrieb mit der historischen J.J. Rousseau

Im Rahmen des Flottenerneuerungsprogramms der Bieler Schifffahrtsgesellschaft wurde der Bau von MS Jean Jacques Rousseau zu Beginn der fünfziger Jahre der Portier Werft Meilen in Auftrag gegeben. Diese konstruierte das Schiff im Stil der Landischiffe, welche seit 1939 auf dem Zürichsee verkehrten. Am 3. Dezember 1952 absolvierte das Motorschiff seine Probefahrten auf dem Zürichsee, bevor es am 9. Dezember nach Biel überführt und drei Tage später als «J.J. Rousseau» getauft wurde. Bis 1996 verkehrte die Jean Jacques Rousseau als Kursschiff auf dem Bielersee, bevor sie 1996 nach Holland verkauft wurde. In der Nähe von Amsterdam stand das Schiff vor allem als Charterschiff im Einsatz. 2014 gelangte das Schiff – wiederum auf dem Landweg – zurück in die Schweiz. In der Zeit von Frühjahr 2018 bis Sommer 2019 ist es einer Totalsanierung unterzogen worden. Die Schiffseigner Daniel und Bea Landös aus Stäfa haben sehr darauf geachtet, den ursprünglichen Charme der Jean Jacques Rousseau zu erhalten und sie gleichzeitig technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Momentan dient zwar noch der revidierte ursprüngliche Dieselmotor als Antrieb, doch in Zusammenarbeit mit der HSR wird nach einer nachhaltigen Alternative geforscht.

Nachhaltiger Antrieb

Passend zu den Zielen der Agglo Obersee einer nachhaltigen Mobilität in der Region wurde ursprünglich angestrebt, die Seequerung mit einer Solarfähre zu betreiben. Auf Grund der gewünschten Transportkapazitäten, der Distanz zwischen den vorgesehenen Anlegestellen und dem Gewicht der Batterien musste jedoch darauf verzichtet werden. Für das nun zum Einsatz gelangende Motorschiff erarbeitet deshalb das IET Institut für Energietechnik der HSR Hochschule für Technik Rapperswil eine Machbarkeitsstudie mit dem Ziel, das Schiff auf ein nachhaltiges Antriebssystem umzurüsten. Das Projekt wird namhaft unterstützt vom regionalen Energieversorger «Energie ZürichseeLinth», «Energie Schweiz» sowie der «Energieagentur St.Gallen». Von der Hochschule geprüft werden nachhaltige und klimaneutrale Antriebe. Dazu gehört ein Elektroantrieb mit erneuerbarer Elektrizität aus Batterien und/oder aus einer Brennstoffzelle an Bord, die Wasserstoff in Strom umwandelt. Der Wasserstoff würde an Land in einer Power-to-Gas Anlage produziert. „Nachhaltige Antriebe sind auch mit Verbrennungsmotoren möglich mit erneuerbarem Methan aus Biogasanlagen oder aus Power-to-Gas Anlagen, mit erneuerbarem Methanol oder mit Biodiesel als Treibstoff“, erklärt Prof. Dr. Markus Friedl, Institutsleiter IET HSR. Das IET prüft die verschiedenen Optionen auf ihre Nachhaltigkeit und Umsetzbarkeit und leitet daraus die Schlüsse für die Schifffahrt ab.

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