Renommiertes Möbelhaus Laubscher in Studen BE schliesst seine Türen

Redaktion
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Lyss-Aarberg,

Es ist das Ende einer Ära: Nach 60 Jahren muss das Möbelhaus Laubscher in Studen BE aufhören. Mehrere Gründe haben zum Aus geführt.

Symbolbild
Luisiana Steffen (l.) ist die Besitzerin des Möbelhauses Laubscher. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • 60 Jahre lang galt das Möbelhaus Laubscher in Studen BE als grösstes Möbelhaus der Region.
  • Wegen des gestiegenen Preisdrucks und des veränderten Einkaufsverhaltens ist nun Schluss.
  • Die Besitzerin Luisiana Steffen blickt mit gemischten Gefühlen auf das neue Kapitel.

Nach sechs Jahrzehnten im Geschäft hat das renommierte Möbelhaus Laubscher in Studen BE beschlossen, seine Türen für immer zu schliessen. Die Besitzerin Luisiana Steffen (52), Stieftochter des Gründers und seit 2020 Leiterin des Unternehmens, steht nun vor der Herausforderung eines Liquidationsverkaufs.

Kennen Sie das Möbelhaus Laubscher?

Die einst blühende Firma konnte auf eine beeindruckende Verkaufsfläche von 8000 Quadratmetern verteilt auf vier Stockwerken zurückblicken und erzielte in ihren besten Zeiten einen Jahresumsatz von zehn Millionen Franken. «Wir waren für die Leute ein Ausflugsort», sagt Steffen gegenüber «Blick». Doch die Zeiten haben sich geändert – das Unternehmen konnte mit dem Wandel nicht Schritt halten.

«Mit weinendem und lachendem Auge»

«Ich höre mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf», so Steffen. «Der Markt hat sich so stark verändert, da können wir nicht mehr mithalten.» Zugleich blickt Steffen positiv auf das Ganze: «Wir haben keine Schulden, die Angestellten haben alle eine Anschlusslösung, auch die Kunden werden übernommen.»

In den letzten Jahren hat sich das Einkaufsverhalten der Kunden drastisch verändert: «Die Kunden vergleichen die Preise im Internet und bestellen bei Onlinemarktplätzen. Bei uns kamen sie nur noch zum Probesitzen», so Steffen.

Die Corona-Pandemie habe diese Entwicklung noch verstärkt, da viele Kunden gelernt haben, von zu Hause aus einzukaufen.

Kosten höher als Erlös

Neben dem veränderten Einkaufsverhalten der Kunden sieht Steffen auch den enormen Preisdruck als einen der Gründe für das Ende des Unternehmens. «Die Leute kaufen lieber alle drei Jahre für wenig Geld eine neue Einrichtung als ein etwas teureres Möbelstück bei uns, das ein ganzes Leben hält.»

Liquidator Thomas Karger (52), der bereits das vierte Möbelhaus in zwei Jahren ins Aus begleitet, stimmt ihr zu: «Der Preisdruck ist riesig.» Trotz des Endes von Möbel Laubscher blickt Steffen optimistisch in die Zukunft. Sie freut sich darauf, mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können und plant eine Umschulung im Bereich Interior Design. «Es ist auch eine finanzielle Erleichterung. Die Kosten waren am Schluss höher als der Erlös.»

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