Stadt und Kanton Luzern bereiten sich auf Kriegsflüchtlinge vor
Im Kanton Luzern bereiten die Behörden ihre Hilfe für die von den russischen Truppen vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainer vor. Sie zählen dabei auch auf die Hilfe aus der Bevölkerung. Die Stadt Luzern beflaggte als Zeichen der Solidarität das Stadthaus mit einer Ukrainefahne.

Der Luzerner Stadtrat verurteilt in einer Mitteilung die Brutalität, mit der die russische Armee gegen die ukrainische Zivilbevölkerung vorgehe. Russland weite seinen territorialen Machtanspruch auf inakzeptable Weise aus und habe die Ukraine völkerrechtswidrig angegriffen.
Gleichzeitig zeigt sich der Stadtrat beeindruckt vom Kampf der Ukrainerinnen und Ukrainer für Freiheit und Demokratie, aber auch von der Hilfsbereitschaft der Nachbarländer. Für ihn stehe fest, dass die Stadt die Flüchtlinge aus der Ukraine offen empfangen werde, teilte er mit. Er bekräftige gegenüber Bund und Kanton, dass die Stadt so viele Geflüchtete wie möglich aufnehmen werde.
Der Stadtrat spricht sich ferner für symbolische Zeichen aus. Aus Solidarität mit der Bevölkerung und der demokratisch gewählten Regierung der Ukraine habe er an der Nordfassade des Stadthauses die ukrainische Flagge gehisst, teilte er mit. Sie solle bis auf Weiteres hängen bleiben.
Der Stadtrat rief auch zur öffentlichen Anteilnahme auf. Er begrüsse Friedenskundgebungen, Benefizkonzerte und weitere solidarische Aktionen in der Stadt explizit.
Die Stadtregierung kündigte an, ihre Beziehungen zu russischen Firmen und Institutionen vertieft zu überprüfen. Das betreffe auch das Engagement russischer Künstlerinnen und Künstler in städtischen oder stadtnahen Institutionen.
Innerhalb der Verwaltung hat der Stadtrat die Einsatzorganisation «Hilfe für die Ukraine» aufgebaut. Neben der Unterstützung der Flüchtenden in Luzern gehe es auch um die Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung vor Ort, teilte er mit.
Auch die Kantonsregierung hat am Dienstag in Erwartung vieler Flüchtlinge aus der Ukraine eine Taskforce eingesetzt, wie die Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. Aufgabe der Taskforce ist die Vorbereitung der Unterbringung und Betreuung der Kriegsflüchtlinge. Dabei geht es um Unterkünfte, den Schulunterricht oder die Gesundheitsversorgung.
Zwar sei noch unklar, wie gross die Flüchtlingswelle sein werde, hiess es in der Mitteilung des Kantons. Sicher sei aber, dass sie nicht von den Verwaltungsangestellten allein bewältigt werden könne, sondern dass es eine solidarische Gesellschaft brauche, teilte die Staatskanzlei mit.
Der Kanton rief die Gemeinden auf, freie Unterkunftsplätze zu melden. Zudem richtete er eine zentrale Auskunftsstelle für die Bevölkerung ein unter 041 228 73 73 oder [email protected].