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SGV baut MS Saphir auf wasserstoffbasierten Antrieb um

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Das Motorschiff Saphir der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) wird ab dem 20. Oktober 2025 auf einen wasserstoffbasierten Antrieb umgebaut.

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Das Motorschiff Saphir der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG. - SGV

Umbau MS Saphir auf wasserstoffbasierten Antrieb

Die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG rüstet das Motorschiff Saphir ab dem 20. Oktober 2025 auf einen wasserstoffbasierten Energieträger um. Der Umbau erfolgt in der Werft der Shiptec AG, einer Tochtergesellschaft der SGV Holding AG, und wird rund sechs Monate dauern.

Das im Jahr 2012 gebaute Schiff bietet Platz für 300 Personen und wird hauptsächlich im Luzerner Seebecken auf dem Schiffskurs Luzern-Kastanienbaum eingesetzt. Die Gesamtkosten, einschliesslich der Investitionen in die Ladeinfrastruktur und eine Wasserstofftankstelle, belaufen sich auf rund vier bis fünf Millionen Franken. Der grösste Teil entfällt auf den Umbau des Schiffs, der restliche Anteil auf die Ladeinfrastruktur und die Wasserstofftankstelle.

Das Bundesamt für Verkehr unterstützt das Projekt im Rahmen des Programms ESÖV2050 finanziell und in Bezug auf die, für Anwendung von Wasserstoff als Treibstoff, speziellen Bewilligungsverfahren.

Grüner Wasserstoff als emissionsfreier Energieträger

Grüner Wasserstoff (H₂) gilt als vielversprechender, emissionsfreier Energieträger, der künftig auch in der Personenschifffahrt auf Schweizer Seen eine zentrale Rolle spielen könnte. Besonders für grössere Binnenschiffe auf langen Fahrplankursen, die heute nicht rein batterieelektrisch betrieben werden können, birgt die Technologie grosses Potenzial. Die Brennstoffzelle wird während der Fahrt je nach Bedarf aus dem grünen Wasserstoff elektrische Energie für den Antrieb, zum Aufladen der Batterie oder beides zusammen erzeugen.

Der grüne Wasserstoff für den Betrieb des Motorschiffs Saphir wird aus der noch im Bau befindlichen Wasserstoffproduktionsanlage in Bürglen im Kanton Uri stammen. Auf dem Areal des KW Bürglen errichtet die H2Uri AG die erste Wasserstoffproduktionsanlage in der Zentralschweiz. Mehrheitsaktionärin der H2Uri AG ist die Axpo, auch die SGV Holding AG ist mit einem Anteil von sieben Prozent beteiligt.

Eine ökologische Schiffsflotte zum Ziel

Die SGV AG hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil fossiler Treibstoffe bei den Kursschiffen bis 2026 im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent zu reduzieren. Dazu zählen unter anderem die Elektrifizierung des Motorschiffs Rütli im Winter 2023/2024, der bereits erfolgte Ersatz der Dampfturbinen durch Generatoren bei allen fünf Dampfschiffen, ein bereits vollzogener Angebotsabbau von zirka zehn Prozent der Schiffskilometer im Vergleich zu 2019 sowie der Einsatz von Solar-Treibstoff der Firma Synhelion auf dem Dampfschiff Gallia. Der Umbau der Saphir auf einen wasserstoffbasierten Antrieb ist ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Mit dem Ersatz der Dieselmotoren werden 50'000 Liter Treibstoff eingespart.

Weiter investiert die SGV AG seit Jahren und als erste Schifffahrtsgesellschaft in der Schweiz in ein Klimaschutzprojekt der Klimaschutzorganisation «myclimate», um einen Klimaschutzbeitrag für den gesamten jährlich verursachten Treibstoffverbrauch beziehungsweise CO2-Ausstoss im Umfang von 5500 Tonnen der Kursschiffe zu leisten. Dank dieser freiwilligen Klimafinanzierung werden über 5500 Tonnen CO2 pro Jahr ausserhalb der Schweiz vermieden. Für dieses Engagement wurde die SGV AG mit dem myclimate Impact-Label «Wirkt. Nachhaltig» ausgezeichnet.

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