Die Luzerner Regierung muss gegen ihren Willen prüfen, wie sie beim Bau des neuen kantonalen Sicherheitszentrums in Rothenburg die Verwendung von Luzerner Holz sicherstellen kann. Der Kantonsrat hat am Dienstag ein entsprechendes Postulat vollständig überwiesen.
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Blick auf die Reuss und die Kapellbrücke in Luzern. - Keystone

Hasan Candan (SP) hatte in seinem Vorstoss verlangt, das neue Sicherheitszentrum in Rothenburg solle mit Holz aus dem Luzerner Staatswald gebaut werden. Neben ökologischen Vorteilen besitze Holz «hervorragende bautechnische Eigenschaften».

Die Regierung hatte sich für eine teilweise Überweisung des Postulats ausgesprochen. Regierungspräsident Reto Wyss (CVP) äusserte ein gewisses Verständnis für das Anliegen. Allerdings lasse das GATT/WTO-Übereinkommen es nicht zu, nur die einheimische Holzproduktion zu berücksichtigen oder diese zu bevorteilen bei der Beschaffung.

Daher könne die Regierung die Forderung anch Verwendung von Holz aus einheimischer Produktion nicht vorbehaltlos entgegennehmen. Wyss rief auch dazu auf, realistisch zu sein: Holz eigne sich ab einer gewissen Bauhöhe nicht mehr ganz so gut. Dem widersprach Angela Lüthold (SVP), die zudem von einer Krise der Holzwirtschaft sprach.

Der Kanton Luzern plant in Rothenburg ein neues Zentrum, wo ab 2028 die Polizei, die Lebensmittelkontrolle und der Verterinärdienst untergebracht werden sollen. Die Regierung schätzt die Kosten für den Bau auf 91 Millionen Franken.

Vorgesehen ist, dass 2020 der Planerwettbewerb stattfindet, damit 2022 das Bauprojekt und der Kostenvoranschlag dem Parlament vorgelegt werden können. Die Volksabstimmung ist für 2023 geplant.

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