Luzerner Schulen: Abschaffung von Prüfungsnoten – FDP kritisch
Der Kanton Luzern will die Leistungsbeurteilung an den Volksschulen neu definieren. Das kritisiert die FDP und eröffnet eine politische Debatte.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Luzerner Schulen planen mithilfe von Arbeitsgruppen die Abschaffung von Prüfungsnoten.
- Das wirft bei der FDP diverse Fragen auf, zu denen Gaudenz Zemp (FDP) Antworten sucht.
- Bis das Thema im Parlament diskutiert wird, werde es jedoch noch dauern.
Neigt sich die Zeit der Schulnoten in Luzern zu Ende? Es sollen Arbeitsgruppen gebildet werden, bestehend aus diversen Lehrkräften, um sich mit der Leistungsbeurteilung der Luzerner Lernenden zu beschäftigen.
Das bestätigt die Leiterin der kantonalen Dienststelle der Volksschulbildung, Martina Krieg, der «Luzerner Zeitung».
Dieses Vorhaben stimmt die FDP bedenklich. Ganze zwölf Fragen stellt sich die Partei zu dem Thema, weswegen Kantonsrat Gaudenz Zemp bei der Regierung eine Anfrage einreichte.
Die Bedenken der FDP
Mit der Anfrage sucht er nach Antworten zum Zeitplan dieser Arbeitsgruppe und die Ressourcen, die die Schulen benötigen. Er möchte auch herausfinden, ob lediglich einzelne Schulen die Prüfungsnoten abschaffen können. In diversen Schulhäusern in Luzern sei das bereits der Fall, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.

Gaudenz Zemp meint auch, dass Jugendliche schlecht mit Druck umgehen können. Die Abschaffung des Notensystems würde diesen nehmen, was der Sinn und Zweck hinter dem Plan ist.
Der Politiker ist jedoch der Meinung, dass es immer Situationen geben wird, in denen die Lernenden Leistungsdruck spüren werden. Wer keine Noten kennt, wird noch schlechter damit umgehen können, findet er.
Unangebracht zu Zeiten des Lehrermangels
Der Vorschlag zur Notenabschaffung überraschte die FDP auch in Anbetracht des Lehrkraftmangels. Die Arbeitsgruppe und die Einführung eines neuen Systems würden nämlich grosser Mehraufwand für die Schulen bedeuten.

Geplant ist der Einsatz der Arbeitsgruppe bereits nach den Sommerferien –ohne konkrete Regelungen von der Regierung. Gaudenz Zemp erscheint das fraglich, da er findet, dass es erst eine kantonal einheitliche Praxis benötigt.
Keine Dringlichkeit im Parlament
Die FDP hat zwar ihre Bedenken, kann jedoch noch keine definitive Meinung zu dem Thema bilden. Gaudenz Zemp hat seine Anfrage nicht als dringlich eingereicht, da die Partei eher zurückhaltend ist mit solchen Vorstössen. Bis die Anfrage zum Diskussionsthema im Parlament wird, werde es also noch dauern.