Wie der Kanton Luzern meldet, realisierte die Luzerner Psychiatrie AG (Lups) laut Geschäftsbericht 2022 dank Sondereffekten ein positives finanzielles Ergebnis.
Die Luzerner Psychiatrie betreibt drei Akutstationen mit je 17 Betten.
Die Luzerner Psychiatrie betreibt drei Akutstationen mit je 17 Betten. - Keystone

Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2022 um rund 3,6 Prozent auf über 142 Millionen Franken.

Das Ergebnis 2022 wird stark durch die hohen Energiepreise und die gestiegene Teuerung belastet.

Nur dank Sondereffekten konnte das Geschäftsjahr 2022 trotzdem mit einem Jahresgewinn von 875'000 Franken abgeschlossen werden, was einer Ebitdar-Marge von 7,2 Prozent entspricht.

Krisen und ihre Auswirkungen

Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die drohende «Energiemangellage» belasten die Menschen, die Gesellschaft und die Wirtschaft.

Die Nachfrage nach psychiatrischen Leistungen im Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbereich ist dementsprechend weiterhin hoch.

Aber die Krisen haben noch weitere Auswirkungen. So entwickelt sich der Fachkräftemangel zu einer immer grösser werdenden Herausforderung.

Für Spitäler und Kliniken erschwerend hinzukommt die Teuerung sowie steigende Energie- und Sachkosten, welche die Spitalbetreiber mangels adäquater Tarife nicht zeitgerecht weiterverrechnen können.

Dynamik durch den Planungsbericht Psychiatrie

So ist die lups unter anderem gezwungen, für das Jahr 2023 ein negatives Ergebnis im Umfang von minus 3,9 Millionen Franken zu budgetieren.

Die steigende Nachfrage kann aber nur gedeckt werden, wenn die zur Auftragserfüllung notwendigen personellen Ressourcen geschaffen, gefunden und gehalten werden können.

Diesbezüglich sind einerseits die Leistungserbringer selbst gefordert, welche für eine gute Unternehmenskultur sorgen müssen und andererseits die Leistungseinkäufer (Krankenversicherungen und Kantone), welche in dieser Situation für eine adäquate und zeitgerechte Leistungsabgeltung sorgen müssen.

Der Kanton Luzern hat mit dem Planungsbericht Psychiatrie einen wichtigen Schritt gemacht und der psychiatrischen Versorgung eine positive Dynamik ermöglicht.

Erneuerung und Weiterentwicklung

Trotz allen Herausforderungen geht die Lups unbeirrt ihren Weg der Erneuerung und Weiterentwicklung.

So wurden unter anderem im Rahmen von Sofortmassnahmen aus dem Planungsbericht Psychiatrie im letzten Jahr 15 zusätzliche Stellen zur Entlastung der Wartezeiten im ambulanten Bereich geschaffen.

Weitere rund 35 zusätzliche Stellen folgen ab diesem Jahr. Die rund 1400 Mitarbeiter geben tagtäglich ihr Bestes zum Wohle der Patienten.

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung setzen alles daran, die Kader und Mitarbeitenden bei der Erfüllung ihrer herausfordernden täglichen Aufgaben bestmöglich zu unterstützen.

Psychiatrie feiert 150-jähriges Bestehen

Die institutionelle Psychiatrie im Kanton Luzern feiert im Jahr 2023 ihr 150-jähriges Jubiläum. Leider haftet der Psychiatrie immer noch ein weitverbreitetes Stigma an.

Die Psychiatrie hat sich in den letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt, hin zu einer umfassenden, patientenorientierten Dienstleistung im Gesundheitswesen.

Den Patienten wird eine menschliche und würdige Hilfe angeboten. Das Umfeld der Psychiatrie bleibt aber naturgemäss schwierig und sensibel.

Das Unternehmen ist kontinuierlich darauf bedacht, ihre Leistungen immer wieder kritisch zu hinterfragen und Verbesserungen umzusetzen.

Veränderungen in der Geschäftsleitung

Jochen Mutschler hat per 1. November 2022 die Stelle als Chefarzt Stationäre Dienste und Mitglied der Geschäftsleitung angetreten.

Mit Frau Alexia Sarros (ersetzt Thomas Lemp), Leiterin Human Resources ab 1. April 2023 und Herrn Martin Fluder (ersetzt Stefan Kuhn), Leiter Pflege ab 1. Juli 2023, kommt es im Jahr 2023 zu weiteren Veränderungen in der Geschäftsleitung.

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