Um einen Hinweis zu erhalten, wie sich der Tourismus in Luzern weiterentwickeln soll, führt die Stadt Workshops und eine Bevölkerungsbefragung durch. Dabei geht es auch darum, mehrheitsfähige Lösungen für den Cartourismus zu finden.
Kurz nach dem Überfall auf ein Schmuckgeschäft an dem bei Touristen beliebten Luzerner Schwanenplatz hat die Polizei sechs mutmassliche Tatbeteiligte festgenommen. (Archivbild)
Kurz nach dem Überfall auf ein Schmuckgeschäft an dem bei Touristen beliebten Luzerner Schwanenplatz hat die Polizei sechs mutmassliche Tatbeteiligte festgenommen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

In der Stadt Luzern hängt jeder sechste Arbeitsplatz vom Tourismus ab, die Stadt gehört zu den wichtigsten Schweizer Destinationen ausländischer Feriengäste. Luzern verkörpere Swissness, sagte die städtische Finanzdirektorin Franziska Bitzi Staub am Montag den Medien.

Der Erfolg Luzerns im Tourismus brachte aber auch kritische Stimmen zum Wachstum der Gästezahlen. Bitzi wies darauf hin, dass die Situation in Luzern nicht mit den von Übertourismus geplagten Städten wie Venedig oder Barcelona zu vergleichen sei. Bei der Erarbeitung der neuen Strategie «Vision Tourismus Luzern 2030» will die Stadtregierung aber dennoch genau wissen, wie gross das Unwohlsein der Luzerner Bevölkerung bezüglich Fremdenverkehr ist.

2000 im Zufallsprinzip ausgewählte Stadtluzerner werden im Rahmen einer repräsentativen Umfrage zum Tourismus befragt. Durchgeführt wird die Studie von der Hochschule Luzern im Auftrag der Stadt. Es gehe um eine vertiefte Analyse zum Tourismusempfinden, sagte Bitzi. Die Umfrage solle zeigen, was positiv und was negativ sei und wo Handlungsbedarf bestehe.

Wer nicht im Rahmen der Bevölkerungsbefragung Auskunft geben kann, darf trotzdem seine Meinung abgeben. Möglich ist dies auf einem Impulsportal (www.visiontourismus2030.stadtluzern.ch), das bis am 14. Februar geöffnet ist.

Anspruchsgruppen wie Tourismusverbände, Quartiervereine, Parteien oder Verbände werden mit Workshops in die Erarbeitung der Tourismusstrategie einbezogen. Es seien vier Workshops geplant, sagte Projektleiter Peter Weber.

Parallel zur Erarbeitung einer neuen Tourismusstrategie sollen partizipativ auch Erkenntnisse gewonnen werden, wie mit dem Cartourismus umgegangen werden soll. Ungelöst ist in Luzern, wo die Busse zwischen dem Aussteigen und Wiedereinsteigen der Reisegruppen warten sollen.

In einem ersten Schritt soll unabhängig von konkreten Projekten über die Ziele eines künftigen Carregimes diskutiert werden. Bislang sei die Diskussion an Projekten geführt worden, von denen keines mehrheitsfähig gewesen sei, sagte der städtische Mobilitätsdirektor Adrian Borgula. Es sei wichtig, dass man bei diesem Thema endlich vorwärtskomme.

Darauf hingewiesen wurde auch, dass der Cartourismus ein wichtiger und traditioneller Bestandteil des Tourismus in Luzern sei. Der Cartourismus sei nicht einfach negativ, sagte Bitzi, sondern sehr flächeneffizient. Auch liessen sich die Cars, im Gegensatz zu Mietautos und Kleingruppen, gut steuern.

Die beiden Strategieprozess zum Tourismus und zum Carregime laufen parallel. Die parlamentarische Phase dürfte Anfang 2021 beginnen.

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