Stadt Luzern

Budget 2026: Luzerner Personalverbände schlagen Alarm

Der Kantonsrat hatte das ursprüngliche Budget abgelehnt, der Regierungsrat nimmt nun einschneidende Kürzungen vor. Die Personalverbände zeigen sich enttäuscht.

VPOD
Das Logo der Gewerkschaft VPOD auf Fahnen an einer Demo. (Symbolbild) - Keystone

Die drei Luzerner Personalverbände VPOD Luzern, BCHLU und VLM sind enttäuscht über die vom Regierungsrat beschlossenen Leistungskürzungen im überarbeiteten Voranschlag 2026.

Nachdem der Kantonsrat das ursprüngliche Budget abgelehnt hat, reagiert die Regierung mit einschneidenden Kürzungen bei Personalaufwänden und trifft mit Bildung, sozialer Sicherheit und Digitalisierung genau jene Bereiche, die für die Zukunftsfähigkeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt des Kantons zentral sind.

Bildung am stärksten betroffen

Auf Kürzungen bei den Massnahmen zur Attraktivierung des Lehrberufs wurde verzichtet. Ob die im AFP bis 2029 in Aussicht gestellten Massnahmen zum Teuerungsausgleich erhalten bleiben, ist offen. Ob die Attraktivierung langfristig gesichert werden kann, ebenfalls.

Die weiteren Kürzungen im Bildungsbereich sind gravierend. Der Regierungsrat streicht 8,2 Millionen Franken und verzichtet auf über 30 neue Vollzeitstellen. Betroffen sind viele Digitalisierungsprojekte an Volksschulen, Gymnasien und Berufsfachschulen.

Matura-Reform ernsthaft infrage gestellt

Mit den nun beschlossenen Kürzungen bei den Digitalisierungsprojekten wird die aktuelle Reform der Matura (WEGM) ernsthaft infrage gestellt. Seit 2023 wird intensiv auf diese Herausforderung hingearbeitet, welche ab 2028 umgesetzt werden muss.

«Den Rahmen von WEGM legt der Bund fest; der Kanton Luzern ist darin verpflichtet, neue innovative Unterrichtsgefässe anzubieten», erklärt Michael Portmann, Präsident des Verbands Luzerner Mittelschullehrpersonen (VLM).

«Die aktuellen Kürzungen lassen nur den Schluss zu, dass in Luzern auch künftig Mittel für WEGM gekürzt werden. Damit werden die vom Bund vorgeschriebene Umsetzung der Reform Matura (WEGM), die vom Kanton geplante massvolle Innovation der Matura sowie die für die Innovation notwendige Weiterbildung der Lehrpersonen in Luzern komplett infrage gestellt.»

Kürzungspolitik widerspricht Bekenntnissen zu Chancengleichheit

Aber auch die geplante Streichung der Entschädigung von Klassenlehrpersonen an Berufsfachschulen setzt ein fatales Zeichen.

«Lernende an den Berufsfachschulen sind in einer anspruchsvollen Lebensphase und brauchen in vielerlei Hinsicht Unterstützung. Dabei ist die Klassenlehrperson erste Ansprechperson. Statt sie zu entlasten, werden ihre Aufgaben weiter ausgeweitet und die pädagogische Qualität sowie die optimale Betreuung der Lernenden durch die Klassenlehrpersonen ist gefährdet», sagt Severin Schürch, Präsident des BCHLU.

«Diese Kürzungspolitik ist kurzsichtig und widerspricht allen Bekenntnissen zur Bildungsqualität und Chancengleichheit.»

Personalverbände fordern Kurskorrektur

«Das gefährliche Machtspiel der Mitte-Rechts-Parteien mit dem Budget schadet dem Ruf des Kantons Luzern als verlässlichen Arbeitgebers» so Amanda Probst, Co-Regionalsekretärin Verband des Personals öffentlicher Dienste.

«Wer Projekte erst spricht und dann wieder streicht, säht Unsicherheit und erntet Misstrauen. Ein starker Kanton braucht engagierte Mitarbeitende und verlässliche Strukturen. Wer dort Leistungen kürzt, gefährdet den Service Public

BCHLU, VLM und VPOD-Luzern fordern den Kantonsrat Luzern dazu auf, die vom Regierungsrat vorgeschlagenen Massnahmen zu überdenken.

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