Ziel von Luzern Tourismus ist es, dass Luzern für die Feriengäste wieder Ausgangsort werde und nicht nur Durchgangsort. So wolle man die zweite Nacht erreichen.
Luzern
Luzern ist bei Touristen aus Asien beliebt. - keystone

Der Tourismus ist auf ausländische Gäste und die Fernmärkte angewiesen, wie Schweizer und Luzerner Touristiker am Dienstag, 30. Mai 2023, erklärten. Ziel müsse es aber sein, die Aufenthaltsdauer zu verlängern.

Er sei sehr zufrieden mit 2022, sagte Martin Bütikofer, Verwaltungsratspräsident Luzern Tourismus, den Medien.

Der Tourismus habe sich besser entwickelt als erwartet. Man habe ja nicht so genau wissen können, wie sich der Fremdenverkehr von der Coronakrise erhole, denn es habe dazu keine Erfahrungswerte gegeben.

Gegenüber 2021 nahm in der Stadt die Zahl der Übernachtungen um 77,5 Prozent zu. In der gesamten Region Luzern-Vierwaldstättersee betrug das Plus 29,2 Prozent.

Der Anteil der Schweizer Gäste stieg von 23 auf 35 Prozent

Das im Frühling 2022 definierte Ziel, 70 Prozent der Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr zu erreichen, sei damit übertroffen worden, teilte Luzern Tourismus mit. Die Zahlen lägen aber noch immer unter den Werten von 2019.

Besonders Freude machte Bütikofer, dass die Gäste etwas länger in Luzern bleiben als zuvor. Luzern Tourismus wolle die zweite Nacht erreichen, denn dann würden die Gäste faktisch drei Tage in Luzern verbringen, sagt er.

Ziel von Luzern Tourismus ist es, dass Luzern für die Feriengäste wieder Ausgangsort werde und nicht nur Durchgangsort sei. Von Luzern aus könnten auch die Stadt Zürich und das Jungfraujoch besucht werden, sagte Bütikofer.

Positiv entwickelt hat sich der Heimmarkt. Der Anteil der Schweizer Gäste stieg von 2019 bis 2022 von 23 auf 35 Prozent.

Aus ökologischen Gründen auf Fernmärkte zu verzichten sei naiv

Martin Nydegger, CEO Schweiz Tourismus, sagte, der Tourismus könne aber nicht nur vom Heimmarkt leben. Viele Schweizer hätten hier Ferien gemacht, weil sie während der Pandemie nicht reisen konnten. Es sei eine erzwungene Nachfrage gewesen.

Die Schweiz sei ein Exportland, weil der Binnenmarkt zu klein sei, sagte Nydegger. Dies gelte auch für den Tourismus. Der Vorteil der Fernmärkte sei, dass die Gäste auch ausserhalb der Schulferien und auch bei schlechtem Wetter hier seien.

Der Idee, aus ökologischen Gründen in den Fernmärkten auf Werbung für die Schweiz zu verzichten, bezeichnete Nydegger als naiv.

Es lohnt sich, in verschiedenen Märkten aktiv zu sein

Der CO2-Ausstoss könne so nicht verringert werden, denn die Menschen würden dann an einen anderen Ort reisen. Das Rezept heisse nicht verbieten, sondern die Aufenthaltsdauer verlängern.

Schweiz Tourismus hält es für möglich, dass der Fremdenverkehr 2023 wieder das Niveau von 2019 erreicht – dies dank den Gästen aus den Fernmärkten.

Gleichzeitig gingen die Schweizer aber wieder mehr ins Ausland in die Ferien, sagte Nydegger, und Europa stagniere. Dies zeige, dass es gut sei, in verschiedenen Märkten aktiv zu sein.

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