Andrea Loetscher leitet neues Zentrum in Rachmaninoff-Villa
Die Musikerin und Kulturunternehmerin Andrea Loetscher wird Leiterin des neuen Bildungs- und Kulturzentrums Villa Senar in Hertenstein.

Der Kanton Luzern hatte das ehemalige Wohnhaus des Komponisten Serge Rachmaninoff am 1. April 2022 für acht Millionen Franken gekauft. Mit der Stiftung Serge Rachmaninoff (SRF) unterzeichnete der Kanton einen Betriebsvertrag. Diese ist für die Kultur- und Bildungsveranstaltungen in der in den 1930er-Jahren erbauten Villa am Vierwaldstättersee verantwortlich, die auch öffentlich zugänglich gemacht wird.
Die SRF teilte am Dienstag, 31. Mai 2022, mit, sie habe die Leitung des neuen Kultur- und Bildungszentrums Villa Senar und die Geschäftsführung der Stiftung Andrea Loetscher übertragen. Die 1982 geborene Baslerin ist Flötistin mit Solistendiplom, hat Marketing, Kommunikation und Management studiert und leitet seit 2019 die Musikschule Ennetbürgen NW. Sie gründete 2016 eine eigene Konzertagentur.
Loetscher ist die Partnerin von Michael Haefliger, dem Intendanten von Lucerne Festival. Sie habe sich in einem mehrstufigen internationalen Auswahlverfahren gegen über 30 Mitbewerbende durchgesetzt, sagte Urs Ziswiler, Präsident des Stiftungsrates, auf Anfrage.
Zusammenarbeit mit Nachwuchskünstlern und dem Kanton
Ausschlaggebend für die Wahl gewesen sei auch ihre langjährige regionale Verankerung. Zudem habe ihre Vision für die Villa Senar überzeugt, das Zentrum soll kein elitärer Musiktempel werden, wichtig sei die Zusammenarbeit mit Nachwuchskünstlern und dem Kanton. Zentrale Aufgabe werde das Fundraising sein.
Neben dem Geld für den Kauf hatte der Luzerner Kantonsrat auch drei Millionen Franken für die Sanierung und bauzeitliche Renovation der Gebäude bewilligt. Die erste Renovationsphase beginnt im Juli 2022.
Nach der Renovation des Gebäudes bis Herbst 2022 werde Loetscher die regionale, aber auch internationale Ausstrahlung der Villa als eine lebendige Stätte der kulturellen Begegnung ausbauen.
Im 2023 würde Rachmaninoff seinen 150. Geburtstag feiern. Dieses Jubiläumsjahr soll mit Veranstaltungen gefeiert werden, weshalb die zweite Renovationsetappe der Innenräume erst 2024 fortgesetzt wird.