Die Sanierung der A22 wird Auswirkungen auf die Verkehrssituation in Liestal haben. Thomas Eugster (FDP) hat sich den Fragen von Nau.ch gestellt.
Thomas Eugster FDP
Thomas Eugster ist Landrat und Einwohnerrat in Liestal für die FDP. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sanierung der A22 wird eine anspruchsvolle Aufgabe für Liestal.
  • Thomas Eugster (FDP) fordert darum die Ausarbeitung eines Verkehrskonzepts.
  • Sonst drohe ein Verkehrskollaps mit Auswirkungen auf das untergeordnete Strassennetz.
Ad

In den nächsten Jahren wird es zur Sanierung der A22 kommen. Viele der umliegenden Gemeinden befürchten dadurch negative Auswirkungen auf die Verkehrssituation. Dem Stadtrat von Liestal wurde deshalb der Auftrag gegeben, geeignete Gegenmassnahmen zu prüfen.

Alber Berisha (SP) ist Verfasser des Postulats an den Stadtrat, er hat sich bereits Nau.ch gegenüber geäussert. Wir haben auch mit Thomas Eugster (FDP) gesprochen. Er fordert unter anderem ein Bau-, sowie ein dazugehöriges Verkehrskonzept, um die Situation zu meistern.

Nau.ch: Wie steht Ihre Fraktion zum Entscheid, welcher die A22 seit 2020 als Nationalstrasse ausweist?

Thomas Eugster: Die Schweizer Stimmbevölkerung hat dem sogenannten Netzbeschluss zugestimmt, womit die zuvor kantonalen Strassen A18 und A22 an den Bund übergegangen sind. Die FDP hat damals ebenfalls die Ja-Parole beschlossen, wir sind also mit dem Übergang der A22 vom Kanton zum Bund einverstanden.

Durch diesen Übergang ist aber leider die Planung für Sanierungsmassnahmen ins Hintertreffen gekommen und die Planung einer zukünftigen Tunnelvariante hat der Kanton nicht einmal gestartet, obwohl er einen Auftrag und bewilligtes Geld dazu hatte.

Nau.ch: Welche Massnahmen wünschen Sie sich, um die Auswirkungen der Sanierungsarbeiten auf die Lebensqualität möglichst gering zu halten?

Eugster: Das für die Sanierungsarbeiten zuständige Bundesamt für Strassen (ASTRA) muss ein Baukonzept und ein dazugehöriges Verkehrskonzept erarbeiten. Dieses muss mit Sicherheit dafür sorgen, dass es nicht zu einem täglichen Verkehrskollaps mit entsprechenden Auswirkungen auf das untergeordnete Strassennetz kommt. Das heisst, wir wollen keine Staus und keinen Ausweichverkehr durch Liestal.

Zudem muss Liestal für den Motorfahrzeugverkehr weiterhin gut erreichbar bleiben. Die Bauarbeiten sollen aber auch mit möglichst geringen Emissionen, wie Lärm oder Nachtarbeit, für die Anwohnerinnen und Anwohner ablaufen. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die A22 ist einer der am stärksten befahrenen Strassenabschnitte im Kanton.

Nau.ch: Sind Kosten der Sanierungsarbeiten bereits abschätzbar?

Eugster: Die Kosten für das Sanierungsprojekt sind noch unklar, da das finale Projekt und insbesondere die flankierenden Massnahmen ja noch nicht vorliegen. Es ist aber sicher mit Kosten in dreistelliger Millionenhöhe zu rechnen.

Nau.ch: Falls ja, wer wird für diese aufkommen?

Eugster: Da die A22 an den Bund übergegangen ist, werden die Sanierungskosten vollumfänglich durch den Nationalstrassenfonds, das heisst durch den Bund übernommen. Dieser Fonds wird durch die Mineralölsteuern gespiesen, welche die Autofahrerinnen und Autofahrer mit jedem Liter Benzin oder Diesel bezahlen.

Nau.ch: Welche Möglichkeiten bleiben Ihnen, falls der Bund im Alleingang über das weitere Vorgehen entscheidet?

Eugster: Der Bund wird nicht allein über das weitere Vorgehen entscheiden, die Stadt Liestal und auch der Kanton Baselland werden in den ganzen Planungsprozess mit einbezogen werden. Sollte das Ergebnis trotzdem nicht den Vorstellungen entsprechen, können die üblichen politischen Instrumente ergriffen werden.

Nau.ch: Wie geht es nun konkret mit den geplanten Sanierungsarbeiten weiter?

Eugster: Das ASTRA beginnt nun mit dem Planungsprozess, zurzeit wird das Projektteam zusammengestellt und das Projekt gestartet.

Zur Person: Thomas Eugster (53) ist Landrat und Einwohnerrat in Liestal für die FDP. Er ist diplomierter Verfahrensingenieur. Zudem kandidiert er für die diesjährigen Nationalratswahlen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FDPLiestal