Wie das Museum Aargau mitteilt, folgten rund 100 Gäste am 21. Februar 2023 der Einladung anlässlich des Besuchs von «Barbarossa» vor 850 Jahren auf dem Schloss.
Der Festakt auf dem Schloss Lenzburg. - Museum Aargau
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Der Lenzburger Stadtammann Daniel Mosimann, Präsident der Stiftung Schloss Lenzburg, begrüsste die Gäste und dankte den Ideengebern und Organisatoren, dass dieses bemerkenswerte Ereignis nicht vergessen ging.

Die Bedeutung des Besuchs lässt sich auch in der hochkarätigen Entourage des Kaisers ablesen, die Regierungsrat Alex Hürzeler in seiner Grussbotschaft mit einem heutigen G20-Gipfel verglich.

Er betonte die Wichtigkeit, ein solches Kulturerbe zu würdigen und bedankte sich, dass mit diesem Anlass ein Zeichen der Kreativität, des Gestaltungswillens und der guten Zusammenarbeit der gastgebenden Institutionen gesetzt worden sei.

Angela Dettling, stellvertretende Direktorin von Museum Aargau, zeigte auf, dass Kaiser Friedrich Barbarossa bis zum heutigen Tag Stoff für die Kulturvermittlung und Anekdoten bietet.

Vortrag von Peter Niederhäuser

Aus der einstigen Heimat der Staufer überbrachte Staufer-Experte Walter Ziegler, dem der Hinweis auf dieses denkwürdige Jubiläum zu verdanken ist, die herzlichsten Grüsse und Glückwünsche der Gesellschaft für staufische Geschichte e. V. Göppingen und führte die Gäste kurz durch die schillernden Figuren des Staufergeschlechts.

Daniel Gutscher, Präsident des Schweizerischen Burgenvereins und Mitglied des Stiftungsrats von Schloss Lenzburg, brachte seine Freude zum Ausdruck, dass mitten in der Winterpause des Schlossbetriebs ein solcher Anlass stattfinden konnte und vermutete, dass es das damals auf dem Schloss versammelte «Who is Who» klimatisch sicher deutlich ungemütlicher hatte.

In seinem anschliessenden Vortrag widmete sich Historiker und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Burgenvereins Peter Niederhäuser der Frage: 1173 – Was machte Kaiser Barbarossa vor 850 Jahren auf der Lenzburg?

Historische Hintergründe

Er beleuchtete die Hintergründe dieses ungewöhnlichen Treffens: «Besonders eng den Staufern verbunden war der letzte Graf Ulrich, der sich jahrelang am kaiserlichen Hof aufhielt.

Dass er sich vor genau 850 Jahren persönlich auf die Lenzburg begab, hatte nicht zuletzt mit der strategischen Bedeutung zu tun.

Der Besitz der Lenzburger griff über die Alpenpässe Richtung Süden und lag mitten im Einflussbereich der Herzöge von Zähringen, Konkurrenten und Gegenspieler der Staufer.»

«Gipfeltreffen» auf der Lenzburg

«Mit den Grafen von Habsburg und von Kyburg lauerten weitere regionale Potentaten auf das Erbe.

Das ‹Gipfeltreffen› auf der winterlich-kalten Lenzburg lässt zwar viele Fragen offen, sicher ist aber die Bedeutung.

Barbarossa kam zwischen dem Weihnachtsfest 1172 in Augsburg und dem Osterfest 1173 in Worms extra nach Lenzburg, weil er dem Erbe der Grafen von Lenzburg grosses Gewicht beimass und weil ihm die Machtverteilung im schweizerischen Mittelland wichtig war», so Peter Niederhäuser weiter.

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