Küssnacht (SZ)

Bezirksschulen empfangen Gäste aus Granollers und Jokioinen

Nau.ch Lokal
Nau.ch Lokal

Küssnacht,

Im Rahmen des Movetia-Austauschs besuchten Lehrpersonen aus Spanien und Finnland die Bezirksschulen – mit Fokus auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Die Gemeindeverwaltung Küssnacht (SZ).
Die Gemeindeverwaltung Küssnacht (SZ). - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie der Bezirk Küssnacht schreibt, besuchten im Rahmen des Movetia-Austauschs Vertretende aus finnischen und spanischen Schulen die hiesigen Bezirksschulen für eine Woche. Sie beobachteten sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den Schulsystemen.

Die Stiftung Movetia ermöglicht einen internationalen Austausch unter Lehrpersonen, Schulleitungen und Rektoraten. Anfangs April 2025 besuchte das hiesige Rektorat noch die Schulen in Granollers (in der Nähe von Barcelona, Spanien) und konnte zahlreiche spannende Einblicke mit nach Hause nehmen.

Die Bezirksschulen Küssnacht durften wiederum drei Gäste aus Granollers und eine vierköpfige Delegation aus Jokioinen, Finnland, empfangen. Sie besuchten alle verschiedenen Schulen im Bezirk und den Naturkindergarten. Auch Ausflüge auf die Rigi und zur Hohlen Gasse standen auf dem Programm der Gäste.

Wertvoller internationaler Austausch

«Der Austausch ist eine grosse Bereicherung», sagt Markku Lähderinne, stellvertretender Schulleiter und Mathematiklehrer an der Paana-Schule in Jokioinen, Finnland. «Wir sehen viele Unterschiede und Gemeinsamkeiten in System und Infrastruktur – das gibt viel Stoff zum Nachdenken.»

uch Neus Ruiz, Koordinatorin für Bildungsangebote in Granollers, betont: «Es geht nicht nur ums Beobachten, sondern ums Aufbauen von Beziehungen, um den Austausch von Methoden – und vielleicht sogar um den Aufbau gemeinsamer Projekte.»

Unterschiede im Schulalltag

Ein Thema, das sofort auffiel, war der unterschiedliche Umgang mit der Mittagszeit. «In Finnland bekommen alle Schüler seit 80 Jahren ein kostenloses Mittagessen», erklärt Lähderinne.

«Und wir haben keine zweistündige Mittagspause wie hier – bei uns dauert sie 30 Minuten.» Ruiz hebt einen anderen Aspekt hervor: «In der Schweiz gehen Kinder ab etwa vier Jahren selbstständig nach Hause – das ist bei uns kaum denkbar.

Und auch die Schulstruktur unterscheidet sich: Die Schulen hier haben viel mehr Autonomie, während in Spanien Entscheidungen eher hierarchisch und zentralisiert getroffen werden.»

Gemeinsamkeiten auf Augenhöhe

Trotz kultureller und struktureller Unterschiede zeigen sich auch viele Parallelen. «Die Schülerinnen und Schüler hier verhalten sich sehr ähnlich wie bei uns», meint Lähderinne. «Sie sind höflich, grüssen alle und sprechen erstaunlich gut Englisch.» Auch die Infrastruktur und der Einsatz moderner Mittel seien vergleichbar. Dem kann Ruiz nur zustimmen:

«Die Ausstattung ist ähnlich – auch wenn die Ressourcen bei uns tendenziell knapper sind. Doch die angewandten Methoden und Gruppenkonzepte ähneln sich sehr.» Auf die Frage, was ihnen als erstes aufgefallen sei, müssen beide Gäste nicht lange überlegen. «Die Aussicht!», sagt Lähderinne lachend. «Der Blick auf See und Berge ist einfach fantastisch.» Die spanische Delegation nickt zustimmend.

Was können die hiesigen Schulen vom Ausland lernen?

Auch umgekehrt stellt sich die Frage: Was können die Bezirksschulen von ihren Gästen mitnehmen? Pädagogisch und politisch korrekt fanden beide Delegationen, dass dies nicht einfach zu beantworten sei, da sie in erster Linie zum Beobachten und Lernen hier seien.

«In Finnland sind die Lehrpersonen stärker spezialisiert – sie unterrichten meist nur zwei bis drei Fächer innerhalb eines Fachbereichs», sagt Lähderinne. Das ermögliche vielleicht mehr Tiefe im Unterricht.

Ruiz nennt ein anderes Beispiel: «In Spanien arbeiten wir mit allgemeinen Methodenstandards und verbindlichen Regelwerken.

Das schränkt die individuelle Freiheit der Lehrpersonen zwar ein, erleichtert aber den Wissenstransfer zwischen kommenden und gehenden Lehrpersonen und entlastet sie.» Zusammengefasst ist der Movetia-Austausch ein spannender Perspektivenwechsel für alle Seiten.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Inselspital Kinder Flughafen baby
56 Interaktionen
«Schmutzig»
Tauben
129 Interaktionen
Trotz Verbot

MEHR KüSSNACHT (SZ)

1 Interaktionen
Küssnacht
Küssnacht
Autobahn A4
Astra

MEHR AUS SCHWYZ

Fussball. fc baden
Fussball
bauarbeiter
2 Interaktionen
Verletzt
Schwyz