Schaumbildung im Dorfbach – ein überwiegend natürliches Phänomen

Wenn der Dorfbach in Küssnacht im Frühjahr und im Herbst jeweils Schaum bildet, sorgt dies bei der Bevölkerung für Verunsicherung.

bach
Ein Bach. (Symbolbild) - Pixabay

Bei Schaum auf Fliessgewässern und an Seeufern wird schnell einmal eine durch Menschen verursachte Gewässerverschmutzung vermutet. Nicht immer ist der Mensch jedoch dafür verantwortlich.

Schaum kann auch aus natürlichen Quellen stammen. Eine Unterscheidung ist nicht immer einfach. Die nachstehenden Informationen sollen helfen, die Ursachen für Schaum besser einschätzen zu können.

Künstlicher und natürlicher Schaum

Künstlicher, das heisst vom Menschen verursachter Schaum, entsteht aus Stoffen, die nicht natürlicherweise in Gewässern auftreten. Zum Beispiel können das Tenside im Waschmittel sein. Bereits geringe Konzentrationen dieser Stoffe reichen zur Schaumbildung aus.

Natürlicher Schaum bildet sich aus Stoffen, die in der Umwelt vorkommen. Beim Abbau von abgestorbenem, organischem Material (Laub, Blätter, Algen, tote Insekten), entstehend Substanzen, die teils oberflächenaktiv sind und ähnlich wie Seife oder Waschmittel wirken.

Sie bilden an der Wasseroberfläche einen dünnen Film und reduzieren die Oberflächenspannung. Wellen und turbulente Strömungen bringen Luft in diesen Film, sodass Blasen und schliesslich Schaum entsteht.

Dieser sammelt sich in den Gewässern an strömungsberuhigten Stellen, insbesondere unterhalb von Schwellen. Von Schaumbildung aus natürlichen Quellen kann jedes Gewässer betroffen sein.

Hinweise auf natürlichen Schaum

Vor allem im Frühjahr in der ersten Wärmephase kann wegen des Materials, das die Schneeschmelze mit sich bringt oder aufgrund von starkem Algenwachstum im Bach Schaum in den Gewässern entstehen. Auch während des herbstlichen Laubfalls oder nach längeren Trockenphasen, wenn es erstmals wieder richtig regnet, kann sich Schaum bilden. Dabei werden grosse Mengen von organischem Material ins Gewässer gespült, wo der Abbau und somit die Schaumbildung beginnt.

Natürlicher Schaum ist gewöhnlich weisslich, manchmal aber auch leicht gelblich bis bräunlich gefärbt, da oft Erde mit abgetragen wird. Er enthält kleine Stücke von Pflanzenüberresten oder Insektenteilen.

Bei starkem Pollenflug kann der Schaum auch stärker gelblich sein (Tannenblüte). Der Schaum riecht oft nach Erde oder, wenn Algen an der Schaumbildung beteiligt sind, nach Fisch.

Hinweise auf menschenverursachten Schaum

Im Gewässerverlauf hat die von Menschen verursachte Schaumbildung meist einen deutlichen Anfang. Oberhalb ist nichts mehr zu finden und die Schaummenge nimmt bachabwärts ab und bleibt nicht über mehrere Kilometer konstant.

Wenn es vorher nicht geregnet oder im Frühjahr die Schneeschmelze noch nicht eingesetzt hat und trotzdem starke Schaumbildung beobachtet werden kann, ist dies ebenfalls ein Hinweis auf eine mögliche Gewässerverschmutzung.

Erinnert der Geruch eher an Waschmittel und Parfüm, kann dies schliesslich auch auf künstlichen Schaum hindeuten. Die Schaumblasen erscheinen bei Licht zudem regenbogenfarbig.

Was tun, wenn’s im Dorfbach schäumt?

Findet im Bach oberhalb des gebildeten Schaums ein Jaucheaustrag statt und sind Spuren von Jauche am Gewässerrand sichtbar, kann dies auf eine lokalisierbare Einleitung zurückgeführt werden. In diesen Fällen ist die Polizeinotrufnummer 117 zu wählen und eine vermutete Gewässerverschmutzung zu melden.

Ansonsten ist der Schaum mit grosser Wahrscheinlichkeit auf natürliche Ursachen zurückzuführen.

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