Gebäudebrüterinventar soll Vögel besser schützen
Um Brutplätze seltener Gebäudebrüter zu schützen, erstellt Erlenbach ab Juni 2025 ein Inventar und plant Fördermassnahmen an öffentlichen Gebäuden.

Wie die Gemeinde Erlenbach mitteilt, ist es seit Ende April 2025 wieder so weit: die Spirren fliegen vielerorts in geselligen Gruppen um die Häuser und verkünden mit langgezogenen sriieeh-sriieeh-Rufen den Frühsommer.
Auch die Schwalben sind aus ihren Überwinterungsgebieten zurückgekehrt und es herrscht reges Treiben an den Nestern. Damit die Brutstandorte dieser seltenen Vögel besser geschützt werden können, lässt Erlenbach ein Gebäudebrüterinventar erstellen.
Typische Gebäudebrüter wie Segler und Schwalben brüten fast ausschliesslich an Gebäuden und sind deshalb auf entsprechende Nistmöglichkeiten angewiesen. Aufgrund ihrer Nistplatztreue tun sie sich schwer, neue Nistplätze zu finden.
Wird ein älteres Gebäude abgebrochen oder Einflugöffnungen bei einer Sanierung verschlossen, droht den Vögeln das Aus. Dies geschieht nicht aus bösem Willen, sondern oftmals aus Unwissenheit: Gerade der Mauersegler verhält sich am Brutplatz so heimlich, dass den Eigentümern oft nicht bekannt ist, dass unter ihrem Dach gefiederte Untermieter leben.
Erlenbach erstellt Inventar für Gebäudebrüter
Zum Schutz der gefährdeten Vögel sind die Gemeinden vom Kanton beauftragt, ein Inventar mit den Brutstandorten von Gebäudebrütern zu führen. Die Feldarbeiten fokussieren sich auf Juni bis Mitte Juli 2025. Während dieser Zeit werden die Jungen gefüttert, weshalb die Wahrscheinlichkeit, die Vögel zu entdecken, am höchsten ist.
In dieser Zeit suchen mit Feldstechern ausgerüstete Fachpersonen die Gebäude nach Brutstandorten ab. Erfasst werden die typischen und standorttreuen Gebäudebrüter-Arten wie Mauersegler, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Turmfalke und Schleiereule. Nicht berücksichtigt werden häufigere Arten, etwa der Haussperling oder die Strassentaube.
Die Gemeinde Erlenbach nutzt die Erstellung des Inventars, nicht nur, um besetzte Brutstandorte zu schützen, sondern auch um konkrete Fördermassnahmen an öffentlichen Gebäuden erarbeiten zu lassen. So gibt es auf dem Gemeindegebiet in Zukunft wieder mehr dieser geschickten Flugkünstler zu beobachten.
Wer Nistkästen für Mauersegler oder Schwalben angebracht hat oder mögliche Niststandorte in der Umgebung kennt, wird gebeten, diese per E-Mail der Leiterin Umwelt der Gemeinde Erlenbach mitzuteilen.