Wie die Gemeinde Kriens meldet, plant sie eine Ausschreibung für einen Wärmeverbund im Zentrum und Obernau und möchte dazu rund 800 Grundeigentümer befragen.
Stadtverwaltung Kriens
Die Stadtverwaltung von Kriens. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Kriens plant eine Ausschreibung für einen Wärmeverbund im Zentrum und Obernau. Aktuell laufen die Vorbereitungsarbeiten dazu.

Damit die Stadt Kriens in diesem Frühling für die Ausschreibung der Konzessionsvergabe verlässliche Daten nutzen kann, werden in den kommenden Tagen rund 800 Grundeigentümer und Verwaltungen angeschrieben.

Abgefragt werden soll deren grundsätzliches Interesse an Energie aus dem Wärmeverbund.

Wärmenergie produzieren und nutzen

Das Konzept eines solchen Wärmeverbundes kann ein wichtiger Beitrag sein, um die Energiewende zu schaffen. Auch Kriens hat sich zu einem aktiven Beitrag zur Kohlenstoffdioxid-Reduktion bekannt.

Der Stadtrat hatte im Januar 2022 in einem energiepolitischen Grundsatzentscheid seine Strategie festgelegt und beschlossen, den Bau eines oder mehrerer Wärmeverbund-Systeme in Kriens voranzutreiben.

Dabei sollen Wohn- und Geschäftshäuser in Kriens ihre heute im Einsatz stehende und zumeist mit fossiler Energie (Erdöl, Gas) betriebene Heizung ersetzen und ihre Wärmeenergie von einem Wärmeverbund mit erneuerbarer Energie erfolgen.

Denkbare Energiequellen sind Holz oder eine Kombination aus Grundwasser- und Holzwärme.

Öl und Gas rücken in den Hintergrund

Die Erzeugung von Winterstrom mittels Wärme-Kraft-Koppelung könnte dabei zusätzlich einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.

Mit der aktuellen Entwicklung auf dem Energiemarkt hat diese Strategie des Stadtrates Kriens neuen Auftrieb erhalten.

Der Ersatz von Heizungsanalagen mit Öl und Gas wurde durch die unsichere Versorgungslage auf dem Energiemarkt und die steigenden Energiekosten als Folge des Krieges in der Ukraine stark beschleunigt.

Konkrete Perspektiven mit einem Wärmeverbund sind da speziell in dicht besiedelten städtischen Wohnquartieren eine willkommene Alternative zu Luft-Wasser-Wärmepumpen, deren Gesuche in den letzten Monaten stark angestiegen sind.

Positives Feedback der Bevölkerung

Nach der Bekanntgabe der Pläne hat die Stadt Kriens Rückmeldungen aus der Bevölkerung gesammelt. Diese waren durchwegs positiv.

Für einige Interessierte könnte das Entwicklungstempo des Projektes schneller sein.

Wärmeverbundprojekte dieser Grösse brauchen jedoch die dafür nötigen Abklärungen und dementsprechend genügend Zeit.

Konzessionsvergabe vorbereiten

Jetzt will die Stadt Kriens den nächsten Schritt in der Realisierung eines Wärmeverbundes machen.

Dabei ist klar, dass nicht die Stadt Kriens selber als Investorin auftreten wird, sondern diese Aufgabe mit einer Konzession an dafür spezialisierte Energieunternehmen weitergeben wird.

Voraussichtlich im April 2023 soll basierend auf einer Konzession nach kantonalem Energiegesetz eine öffentliche Ausschreibung für interessierte Wärmeversorger erfolgen.

Zu deren Vorbereitung treffen sich die einwohner- und stadträtliche Kommission Anfang 2023, um den politischen Rahmen einer möglichen Konzession zu diskutieren.

Grundeigentümer sollen befragt werden

Gleichzeitig schreibt die Stadt Kriens im Dezember 2022 rund 800 Grundeigentümer und Verwaltungen an.

Das Ergebnis daraus wird ein umfassendes Bild sein für den effektiven Energiebedarf eines städtischen Wärmeverbundes und dient der zukünftigen Netzplanung als Grundlage.

Zu dieser Information an Interessierte gehört auch, dass die ersten Wärmelieferungen im Winter 2025 beziehungsweise 2026 realistisch sind, sofern die Konzession wie geplant durch den Einwohnerrat erteilt werden kann und die anschliessende Planung des Verbundes schnell voranschreitet.

Dieser Zeithorizont soll möglichen Interessierten Planungssicherheit für die eigene Heizungssanierung geben. Die Stadt Kriens plant auch, eigene Liegenschaften an ein solches Fernwärme-Verbundsystem anzuschliessen.

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