Sage

Gemälde zur Kastanienbaum-Sage frisch restauriert

Nau.ch Lokal
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Kriens,

Restauratorinnen, Handwerker und die Gemeinde Horw retteten gemeinsam das ikonische Gemälde am Bootshaus. Nun erzählt es die Sage wieder in voller Pracht.

Gemeindeverwaltung Horw
Die Gemeindeverwaltung Horw. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Gemeinde Horw mitteilt, war während mehrerer Wochen das Bootshaus der Eawag zur Strasse hin eingerüstet. Nun ist der Blick frei – auf das frisch renovierte Gemälde zur Sage von Kastanienbaum. Jetzt zeigt der kleine Hund wieder seine bedrohlich spitzen Zähne.

Der Italiener schenkt der Bauernfrau trotzdem wieder zwei Kastanien, sein Reisekumpel schaut ihm zu. Wieder schaut die kleine Tochter dem Geschehen zu. Und wieder kräht der Hahn auf dem Dach. Wer die Sage von Kastanienbaum kennt, weiss um das Wie und Warum dieser Szene.

Aber vor allem: Wieder leuchten die Farben des Gemäldes an der Fassade des Bootshauses der Eawag, als hätte Marcel Nuber eben erst sein Werk vollendet. Doch das ist nun schon 32 Jahre her. Der Zahn der Zeit hat seither kontinuierlich an dem Wandbild genagt. Und so hat sich schon lange abgezeichnet, dass eine rettende Wiederinstandsetzung nötig sein würde.

Das ganze Ausmass der Schäden, die durch eindringendes Wasser verursacht wurden, zeigte sich aber erst, als man tatsächlich ans Werk ging und ein Baugerüst aufstellte. In luftiger Höhe gab es Partien, in denen man die Trägerplatten locker mit dem Schraubenzieher durchstossen konnte.

Teile mussten herausgeschnitten werden

Doch nun ist das Wandbild von der Sage von Kastanienbaum frisch restauriert. Ein Besuch auf der Baustelle im Juli zeigte den Aufwand, der nötig war, um dem Bild wieder zu seiner ursprünglichen Strahlkraft zu verhelfen.

Die Restauratorinnen Miriam Holstvoogd und Petra Domčíková von der Firma «Ambühl.Hüppi» reinigten das rund 50 Quadratmeter grosse Gemälde. Sie übertrugen jene Gemäldepartien, die nachher ersetzt werden mussten, auf Pergamentpapierbögen. Die schadhaften Stellen mussten grossflächig herausgeschnitten werden.

Dazu setzte der Schreiner Albert Bachmann die Handkreissäge an. Er beschäftigte sich übrigens nicht zu ersten Mal mit dem Wandbild: Damals, als das Gemälde neu entstanden war, hatte er seinem Vater bei der Montage der Trägerplatten geholfen.

Schliesslich folgte die anspruchsvolle Arbeit der Rekonstruktion des Bildes: Miriam Holstvoogd und Petra Domčíková besserten Bestehendes aus und malten die ersetzten Partien neu. Sie mischten möglichst dieselben Farbtöne und führten denselben Pinselschwung wie seinerzeit Marcel Nuber.

Ein gemeinsames Werk gelingt

Initiant der Rettungsaktion war Bodo Senfft. Er hatte den Handlungsbedarf erkannt, die Verhandlungen für die Umsetzung geführt, die Finanzierung koordiniert und als Fachmann der Kunstbranche die richtigen Fachleute für die Restaurierung engagiert.

Die Gebäudebesitzerin Eawag sowie die Gemeinde Horw haben sich an den Kosten von rund 100'000 Franken beteiligt – auch Private trugen einen Anteil dazu bei. #

Besonders gefreut hat sich Bodo Senfft über die Unterstützung von Theo Honermann, dem Präsidenten des Ortsvereins Kastanienbaum. Dank ihm gelangte das Projekt im Ortsteil Kastanienbaum an die Öffentlichkeit.

So ist dieses grossformatige und grossartige Geschenk an die Bevölkerung von Kastanienbaum als Gemeinschaftswerk zustande gekommen. Nun ist das Fassadengemälde wieder bereit, die Sage von Kastanienbaum weiterzuerzählen.

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