Köniz passt die Wasser- und Abwassergebühren neu an
Wie die Gemeinde Köniz mitteilt, werden die Wasser- und Abwassergebühren ab 1. Oktober 2023 nach fast 20 Jahren neu angepasst.

Die Gemeinde Köniz wird die Tarife für die Wasserversorgung und den Abwassertarif anpassen müssen.
Damit die Finanzierung der Wasserversorgung und der Siedlungsentwässerung gesichert ist und die Gemeinde dringend notwendige Investitionen tätigen kann, ist eine Gebührenerhöhung unausweichlich.
Die Anpassung der Tarife erfolgt per 1. Oktober 2023. Eine tiefgehende Analyse der Spezialfinanzierungen Wasserversorgung und Siedlungsentwässerung (Abwasser) hat gezeigt, dass in beiden Bereichen Handlungsbedarf besteht.
Die Betriebskosten und erforderliche Investitionen können nicht mehr durch die laufenden Einnahmen finanziert werden.
Alleine beim Strom ist mit Mehrkosten zu rechnen
Verschärfend kommt dazu, dass die Betriebskosten bei der Wasserversorgung aufgrund der Entwicklungen am Strommarkt markant steigen.
Für die nächsten drei Jahre ist alleine beim Strom mit Mehrkosten von rund 500'000 Franken pro Jahr zu rechnen.
Spezialfinanzierungen sind Bereiche innerhalb der Verwaltung, die eine eigene Rechnung aufweisen und vom Steuerhaushalt losgelöst sind.
Die Siedlungsentwässerung wird nachhaltig gesichert
Die Spezialfinanzierungen Wasserversorgung und Abwasser waren bereits in den letzten Jahren defizitär, die Defizite wurden jeweils aus den finanziellen Reserven gedeckt.
Diese sind nun weitgehend aufgebraucht. Der Gemeinderat hat deshalb eine Anpassung der Tarife beschlossen.
Mit der Gebührenerhöhung kann die Gemeinde die Finanzierung der Wasserversorgung und der Siedlungsentwässerung nachhaltig sichern.
Auch kann sie dringend notwendige Investitionen tätigen, um die Substanz der Leitungsanlagen zu erhalten.
Ein hoher Investitionsbedarf sei nötig
Das Durchschnittsalter der Könizer Wasserleitungen liegt mit 50 Jahren deutlich über dem Zielwert von 40 Jahren.
Der Anteil der Leitungen, die in erster Priorität zu sanieren sind, ist hoch und damit steigt auch das Risiko von Leitungsdefekten.
Der zusätzliche Investitionsbedarf für Sanierungen und Erneuerungen beläuft sich bei der Wasserversorgung auf 700'000 Franken pro Jahr.
Die Gebührenerhöhung ist unumgänglich
«Wir müssen die dringend notwendigen Investitionen tätigen und dürfen diese nicht den künftigen Generationen überwälzen», sagt Hansueli Pestalozzi, Vorsteher Direktion Umwelt und Betriebe.
«Deshalb können wir auch nicht bei den Ausgaben ansetzen, denn höhere Investitionen bedeuten auch höhere personelle Aufwände, um diese umsetzen zu können.
Die Gebührenerhöhung ist unumgänglich – im Sinne der Generationengerechtigkeit und einer vorausschauenden Infrastrukturpolitik.»
Gebühren letztmals vor 20 Jahren erhöht
Die Gebühren für Wasser und Abwasser sind in Köniz seit 20 Jahren unverändert.
Mit Ausnahme der Integration der Bundesabgabe im Oktober 2016 beim Abwasser.
Zudem hat sich das Versorgungsgebiet stark erweitert, seit 2015 versorgt Köniz auch die Gemeinde Oberbalm mit Wasser.
Verordnungen treten ab 1. Oktober 2023 in Kraft
Aktuell sind die Könizer Gebühren tiefer als im schweizerischen Mittel. Mit der Erhöhung werden sie im Durchschnitt liegen: Mittelwert Schweiz 4,07 Franken pro Kubikmeter, Köniz 4,09 Franken pro Kubikmeter.
Die Gebührenerhöhung erfolgt über eine Anpassung der Verordnung über den Wasserversorgungstarif und der Verordnung über den Abwassertarif.
Der Preisüberwacher wird die neuen Tarife überprüfen. Unter dem Vorbehalt seiner Beurteilung werden die geänderten Verordnungen per 1. Oktober 2023 in Kraft treten.