Drohender Bilanzfehlbetrag: Gemeinderat Köniz plant Massnahmen
Das Budget 2021 von Köniz rechnet mit einem Defizit von 8,5 Mio. Franken und bereits 2021 droht ein Bilanzfehlbetrag. Ab 2022 ist eine Steuererhöhung geplant.

Das Budget 2021 der Gemeinde Köniz prognostiziert ein Defizit von 8,5 Mio. Franken. Damit wird der heute bestehende Bilanzüberschuss von 6,3 Mio. Franken vollständig aufgebraucht sein.
Das Budget 2021 sieht keine radikalen Einschnitte vor, weder bei den Einnahmen noch bei den Ausgaben. Der nun vorliegende Finanzplan zeigt, dass für die weiteren Jahre jedoch zwingend Massnahmen notwendig sind. Im Finanzplan 2021 ist deshalb eine Steuererhöhung um einen Zehntel auf 1,59 Einheiten ab dem Budget 2022 vorgesehen.
Weitere Sanierungsmassnahmen werden erarbeitet und in den überarbeiteten Finanzplan 2022 einfliessen.
Finanzstrategie neu denken
Der Gemeinderat Köniz wird die Finanzstrategie Anfang nächsten Jahres umfassend überarbeiten. Gemeindepräsidentin Annemarie Berlinger-Staub: «Wir müssen die Sanierung der Finanzen rasch an die Hand nehmen, sonst riskieren wir, dass der Bilanzfehlbetrag weiterwächst. Der Gemeinderat hat bereits beschlossen, die laufende Aufgabenüberprüfung zu verlängern. Das Ziel sind zusätzliche Einsparungen in der Höhe von 1 Mio. Franken pro Jahr. Um eine Steuererhöhung werden wir aber trotzdem kaum herumkommen.»
Bei der Überarbeitung der Finanzstrategie werden auch die geplanten Investitionen der kommenden Jahre überprüft werden müssen. Sie schlagen pro Jahr mit rund 30 Mio. Franken zu Buche. Nebst den Ausgaben und Einnahmen werden auch mögliche Desinvestitionen und der Umgang mit neuen Leistungen ein Thema sein.
Das Parlament wird das Budget 2021 der Gemeinde Köniz und den Integrierten Aufgaben- und Finanzplan (IAFP) 2021 an seiner Sitzung vom 9. November 2020 behandeln.