Das Berner Nüni-Tram wird künftig auf dem Weg von Wabern nach Bern auch zwischen Monbijou- und Sandrainstrasse auf der gleichen Fläche wie Autos verkehren. Das wurde am Montag an einem Werkstattgespräch zur Sanierung von Waberns Seftigenstrasse bekannt.
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Bernmobil erwartet mit dem Ende der Homeoffice-Pflicht keinen grossen Ansturm. - Keystone
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Wie der Kanton Bern, die Stadt Bern, die Gemeinde Köniz und Bernmobil gemeinsam bekanntgaben, wird das Tram Nr. 9 im genannten Gebiet künftig stadteinwärts ausschliesslich im Mischverkehr fahren. Stadtauswärts verbleibt dem Tram zwischen den Haltestellen Schönegg und Gurtenbahn ein in die Strasse integriertes Eigentrassee.

Der durch den Mischverkehr neu gewonnene Raum soll zur Verbesserung der Sicherheit für Velofahrer und Fussgänger eingesetzt werden. Zudem ermöglicht die Strassenumgestaltung laut dem Könizer Gemeinderat Christian Burren eine räumliche Anbindung der künftigen Überbauung Morillonmatte an den Stadtkörper.

Trotz Mischverkehr erwarten Kanton Bern, Stadt Bern, Gemeinde Köniz und Bernmobil keine spürbaren Auswirkungen auf den Fahrplan des öffentlichen Verkehrs.

Bereits seit vergangenem Jahr ist bekannt, dass die vier Partner die Waberer Seftigenstrasse sanieren wollen. Die Gleisanlagen sind zwischen der Berner Monbijoustrasse und der heutigen Tram-Endhaltestelle Wabern in die Jahre gekommen. Sie müssen ersetzt werden.

Auf der Waberer Seftigenstrasse braucht es nach Angaben der kantonalen Baudirektion von Juni 2019 für den Fuss- und Veloverkehr mehr Sicherheit. Im Rahmen der Strassensanierung werden die Haltestellen hindernisfrei umgestaltet und so die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes erfüllt.

Die Seftigenstrasse wird laut der Mitteilung vom Montag sanft saniert. Das typische Erscheinungsbild mit dem Mehrzweckstreifen in der Strassenmitte bleibt bestehen. Nach den Sanierungsarbeiten wird im Ortszentrum von Wabern künftig Tempo 30 gelten.

Dies, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, den Verkehrsfluss zu verstetigen und die Lärmemissionen zu reduzieren.

Waberns Seftigenstrasse gehört zu den Vorzeigestrassen des sogenannten «Berner Modells» im Strassenverkehr. Dieses Modell setzt auf Koexistenz statt Dominanz und strebt eine Balance zwischen Verkehr und Stadtraum an.

Zusammen mit der Kantonsstrasse durchs Könizer Ortszentrum und der Bernstrasse in Zollikofen gehörte die Waberer Seftigenstrasse zu den ersten, welche in den 1990-er Jahren gemäss diesem Modell umgestaltet wurden. Gut zwanzig Jahre später ist nun eine Sanierung nötig.

Das Bewilligungsverfahren für die Sanierung der Seftigenstrasse ist für 2022/23 geplant, jenes für die mit der Sanierung verknüpften Tramverlängerung nach Kleinwabern startet voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahrs 2021. Frühestens 2026 fährt das Tram bis Kleinwabern. Beide Projekte dürften zwischen 2026 und 2028 abgeschlossen sein.

Wegen Schäden auf dem heutigen Eigentrassee der Tramlinie 8 entlang der Seftigenstrasse und auf der Wendeschlaufe Wabern müssen dort vor der geplanten Gesamtsanierung Arbeiten vorgenommen werden. Das führt zu punktuellen Sanierungsarbeiten in den Herbstferien dieses Jahres.

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