Stadtpräsident Opfikon: «Auf kleinem Raum passiert sehr viel»
Opfikon ist eine dicht besiedelte und schnell wachsende Stadt. Stadtpräsident Paul Remund sagt, dass dieses Wachstum künftig aber abflachen wird.

Nau.ch: Opfikon scheint regelrecht zu boomen. Anfang Jahr wurde beispielsweise entschieden, dass im Glattpark eine neue Schulanlage gebaut wird. Was macht diese Stadt so attraktiv?
Paul Remund: Opfikon ist sehr zentral gelegen. Durch die Nähe zum Flughafen und zur Stadt Zürich hat unsere Bevölkerung eine hervorragende Verkehrsanbindung und ein grosses Freizeitangebot, zahlen hier aber deutlich niedrigere Mietzinsen und auch Steuern als in der Grossstadt. Aus denselben Gründen sind wir auch für Firmen attraktiv. Wir ermöglichen Unternehmen unkomplizierte Wege für ihre Anliegen.
Nau.ch: Mit welchen Herausforderungen ist die Stadt derzeit konfrontiert?
Paul Remund: Einerseits sind wir mit der Aufgabe konfrontiert, Kindern mit Migrationshintergrund eine gute Sprachförderung zu bieten. Wir haben bereits vor zehn Jahren angefangen, solche Programme in Spielgruppen einzuführen, damit niemand mit einem zu grossen sprachlichen Rückstand in die obligatorische Schulzeit startet.

Andererseits gilt es in Opfikon, das schnelle Wachstum zu bewältigen. Der Glattpark wurde innert zehn Jahren aus dem Boden gestampft. Das sind mittlerweile 6'000 Menschen, die allein in diesem Stadtteil leben.
Nau.ch: Wie meistern Sie dieses rasante Wachstum?
Paul Remund: Mehr Einwohner heisst mehr Infrastruktur. Daher wird jetzt auch die neue Primarschulanlage im Glattpark gebaut. Da die Wege in der Politik aber etwas länger sind, dauert es meist eine Weile, bis solche Beschlüsse umgesetzt werden können. Als Übergang arbeiten wir mit Provisorien.
Nau.ch: Wie wird sich Opfikon künftig entwickeln?
Paul Remund: Das Wachstum wird abflachen. Wir sind flächenmässig klein im Vergleich zu anderen Gemeinden und sind bereits sehr dicht besiedelt. Wir haben fast keine stadteigenen Grundstücke mehr. In einem nächsten Schritt werden bestimmt ältere Bauten von Privatinvestoren renoviert und umgebaut, um zeitgemässen Wohnraum zu schaffen.

Nau.ch: Was kommt Ihnen persönlich in den Sinn, wenn Sie an Opfikon denken?
Paul Remund: Es ist meine Heimat. Ich lebe nun seit 27 Jahren hier und finde, dass die Stadt eine spannende Entwicklung mitmacht. Vor allem der Kontrast zwischen dem alten Dorfkern Opfikon und dem urbanen, neuen Stadtteil Glattpark macht Opfikon einzigartig. Auf kleinem Raum passiert sehr viel. Das macht es auch politisch so interessant, weshalb ich sehr gerne hier tätig bin.